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Die Werkfeuerwehr im Jahre 1920: technisch immer auf dem neuesten Stand.
halb des eigenen Betriebsgeländes bewährte.
Mehr oder weniger alle Wohnungen der Mitglieder
der Werkfeuerwehr waren mit der Zeit
in die Klingelschleife eingebunden, ja sogar die
für Besprechungen und Probenvorbereitungen
besonders genutzten Lokale - Nippenburg
, Raben, König Wilhelm und Deutsches
Haus - waren integriert.
Die Folgen des Ersten Weltkrieges
Der Erste Weltkrieg wirkte sich auch auf die
Werkfeuerwehren aus. Die Kader stärke reduzierte
sich auf nur noch wenige Männer. Bei
Junghans standen zeitweise nur noch 32 Mann
zur Verfügung.
Nachfolger von Karl Rible wurde 1919 der
Betriebsingenieur Albert Spieth, der im selben
Jahr das Kommando an den jungen Helmut
Junghans (1891-1964) weitergab. Ihm folgten
als Kommandanten: Karl Finkbeiner, Ernst
Finkbeiner, Eugen Zuckelli, Joseph Rebmann,
Adolf Kuhn, Werner Schaffner, Walter Heinzmann
und derzeit Werner Pfundstein.
Kommandant Helmut Junghans
Welchen Stellenwert die Werkfeuerwehr im
Firmenimage erreichte, und welche Bedeutung
ihr als zwar indirekte aber assoziierende
Firmenleistung eingeräumt wurde, zeigt sich
besonders darin, dass kein Geringerer als der
Juniorchef Helmut Junghans selbst das Kommando
für die Werkfeuerwehr übernahm.
Damit begann Anfang der 1920er-Jahre eine
Phase der Investitionen in Ausrüstung und
Ausbildung der Mannschaft.
Die Magirus Motorspritze L.F 20 bei Junghans
war lange Zeit die einzige im damaligen Oberamt
Oberndorf, was zwangsläufig zu zahlreichen
Einsätzen außerhalb des Unternehmens
führte. Das Konzept der Firma, heute würde
man sagen der Marketinggedanke des „win-
wins", war aufgegangen und erntete wachsenden
Erfolg. Der Name Junghans glänzte,
ebenso der Ruf der Werkfeuerwehr, zumal ihr
mit Helmut Junghans, auch später als Generaldirektor
, stets ein wohlwollender Freund in ihren
Reihen erhalten blieb. Die Werkfeuerwehr war
sein Stolz. Es gehörte zum gewohnten Bild, dass
bei vielen lokalen Ereignissen die er als Gönner
des öffentlichen Lebens unterstützte, auch die
Werkfeuerwehr, zwar manchmal etwas zweckentfremdet
, aber deshalb nicht weniger publikumswirksam
, mit von der Partie war.
Zweckentfremdung in der NS-Zeit
Es gab jedoch nicht nur Sonnenschein. Auch
der Zweite Weltkrieg hatte zwangsläufig seine
Auswirkungen auf die Werkfeuerwehr. Besonders
die Personalstruktur war wieder ein
Abbild dieser Zeit. Die enormen Schwankun-
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