Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 196
(PDF, 62 MB)
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sige Schwungrad einst an. Mit einem Gesamthubraum
von 340 Liter leistete der Motor bei
167 Umdrehungen pro Minute 325 PS (239 kW)
für den auf der Kurbelwelle montierten großen
Schwungrad-Drehstromgenerator.
325 PS erscheinen uns heute für eine Maschine
dieser Größenordnung wenig. 1911 reichte
dies zur Erzeugung des gesamten Spitzenstroms
der H.A.U. aus. Die Energiezentrale lieferte
auch die Druckluft für die Fabrik. In
Betrieb war der Dieselmotor bis Ende März
1963. Im November 1966 gab es noch einmal
einen einstündigen Probelauf. Danach wurde
er endgültig stillgelegt. Betrieben wurde der
Motor mit Steinkohlenteeröl.
Von den drei im Motorensaal aufgestellten
Rotationsverdichtern, die aus den 1950er Jahren
stammen, ist eine Maschine erhalten.
Der heute als Ausstellungsraum genutzte Hochspannungsraum
zeigt elektrische Schalteinrichtungen
aus der Zeit der Aufstellung des Dieselmotors
. Hochspannungsschalter und andere
Schalteinrichtungen sind aus neuerer Zeit.
Das Jugendstilgebäude, in dem der Diesel
untergebracht ist, wurde 1904 als Umspannstation
errichtet und 1911 als Dieselkraftstation
ausgebaut. Der Erbauer des Gebäudes war
Philipp Jakob Manz (1861-1936), einer der
bedeutendsten und erfolgreichsten Industriearchitekten
im Südwesten. Manz wurde am 22.
Dezember 1861 in Kohlberg, in der Nähe von

Nürtingen, geboren. 1878 beginnt er das Studium
an der ehemaligen Königlich Württembergischen
Baugewerkeschule in Stuttgart. In
den 1880er Jahren trat er in das Büro des
renommierten Stuttgarter Oberbaurates Otto
Tafel (1838-1914) ein, bis er schließlich 1889
sein eigenes Büro in Kirchheim/Teck gründete
. 1901 wurde das Büro nach Stuttgart verlagert
. Neben dem Dieselbau und anderen
Gebäuden der H.A.U. ist der Terrassenbau der
Firma Junghans aus dem Jahr 1916 ein weiteres
Gebäude des Industriearchitekten Manz in
Schramberg.

Dieselaggregat und Gebäude sind nach Paragraph
12 des Denkmalschutzgesetzes Baden-
Württemberg als Kulturdenkmal von besonderer
Bedeutung eingestuft.
Am 28. Mai 2000 konnte das Dieselmuseum
H.A.U. nach mehrjähriger Restaurierung seiner
Bestimmung übergeben werden. Im Rahmen
der Heimattage Baden-Württemberg in
Schramberg wurde das Museum mit der
Sonderausstellung „Gebaute Industriekultur -
der Architekt Philipp Jakob Manz (1861 bis
1936)" eröffnet.

Das Dieselmuseum H.A.U. wird im Auftrag der
Stadt Schramberg vom Förderverein Dieselmuseum
H.A.U. e. Y in Zusammenarbeit mit
dem Stadtmuseum Schramberg betreut. Es gilt
als Außenstelle des Stadtmuseums Schramberg
.

Schwungrad des M.A.N. Dieselmotors im Dieselmuseum H.A. U. Foto: Cajetan Schaub

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