Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 223
(PDF, 62 MB)
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Norbert Swoboda:

MANFRED SCHLAYER - SPUREN EINER
ERFOLGREICHEN KUNST- UND KULTURARBEIT

Wer war Manfred Schlayer, der am 5. Februar 2005 so überraschend gestorben ist? Er war in
erster Linie Bürgermeister der Schwarzwaldgemeinde Lauterbach von 1962 bis 1998.
Darüber hinaus hatte er sich jedoch der kommunalen Kultur- und Vereinsarbeit auf vielfältigen
Gebieten verschrieben - und dies auch nach seiner Pensionierung.

Der Bürgermeister

Die Krönung der Beamtenlaufbahn Manfred
Schlayers war am 27. Mai 1962 die Wahl zum
Bürgermeister der Gemeinde Lauterbach mit
27 Jahren. Bei drei Wiederwahlen erhielt er
jeweils eindrucksvoll das Vertrauen der Lauterbacher
Bevölkerung.

Manfred Schlayer war Bürgermeister und Kommunalpolitiker
mit Leib und Seele. In einem
Interview zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum
hatte er darauf hingewiesen, dass „ein
Bürgermeister nicht nur Verwaltungsleiter und
Repräsentant der Gemeinde, sondern vielmehr
ein knallharter Manager sein müsse".
Aber dies war nur die eine Seite von Manfred
Schlayer. Er war auch ein sehr sensibler Kulturpolitiker
, mit einem feinen Gespür für das
Schöngeistige in und um seine Gemeinde.
Diese Kombination brachte ihm viel Anerkennung
- bis zu seinem Ruhestand am 4. Dezember
1998.

Der Erhalt der Eigenständigkeit bei der
Gemeindegebietsreform war ihm sehr wichtig
und gelang unter Einsatz aller politischer
Kräfte.

Vorreiter des Partnerschaftsgedankens

Dennoch war der Raumschaftsgedanke ihm

dabei immer ein wichtiges Anliegen.

So wurde von ihm die Zusammenarbeit und

Kooperation mit den Nachbarkommunen

sowohl diesseits als auch jenseits der alten

badischen und württembergischen Grenze

vorangetrieben.

Ein weiteres großes persönliches Anliegen war
ihm die Förderung der Partnerschaften mit
den anderen Städten und Gemeinden, die den
Namen Lauterbach tragen.

Der Kulturbewahrer

Die Erhaltung von Traditionen und wertvollem
Kulturgut lag ihm am Herzen. Kulturgut war
für ihn aber auch der Erhalt der typischen
Landschaft rund um Lauterbach. Er erkannte
sehr früh, dass Landschaftspflege ein unverzichtbares
Gut nicht nur für den Tourismus,
sondern auch ein Teil Geschichtsbewahrung
ist. Er kämpfte vehement gegen Pläne eines
Stromversorgers, die Landschaft rund um das
Kapfhäusle mit Strommasten zu bebauen. So
ist es ihm zu verdanken, dass hier ein Stück
Kulturlandschaft bewahrt wurde.
Hierzu passt auch, dass er seine Gemeinde mit
seiner Frau gerne in der Lauterbacher Tracht
repräsentierte. Auch dies war für ihn Teil seiner
Überzeugung des Bewahrens von Kultur
und Tradition.

Dazu gehörte auch die Fasnet. Bei seinem
Amtsantritt näherte sich Manfred Schlayer mit
einer gehörigen Portion Respekt an das für ihn
damals noch unbekannte Wesen „Fasnet".
Doch er fand gleich Gefallen an der schwäbisch
-alemannischen Fasnet, genoss sie Jahr
für Jahr und wurde für seine Verdienste um
die einheimische Fasnet von der Narrenzunft
Lauterbach dann auch zum Obernarren ernannt
.

Dies alles zeigt, wie vielseitig sein Verständnis
von Kunst und Tradition war. Die verschiedensten
Lauterbacher Vereine dankten es ihm
mit einer Gedenktafel, die an „seiner" Galerie
Wilhelm Kimmich angebracht wurde.
Er lebte seine Überzeugungen aus und demonstrierte
dies immer auch nach außen. Manfred
Schlayer war ein öffentlicher Mensch mit
dem Willen, immer nahe an seinen Bürgern zu
sein.

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