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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_26/0005
lischen Zentrumspartei. 1974 wurde das
„Schwarzwälder Tagblatt" von der „Schwäbischen
Zeitung" in Leutkirch übernommen
und erschien bis zur Schließung der Lokalredaktion
Schramberg im Jahr 2004.
Bei der Veröffentlichung des nur mit „M.W."
unterschriebenen Gedichtes rätselten damals
vermutlich viele Leser, von wem es geschrieben
worden war. Es könnte Bescheidenheit
gewesen sein, die den Dichter bewegte, nicht
von Beginn an unter seinem vollständigen
Namen in die Öffentlichkeit zu treten. Vielleicht
war es aber auch eine gewisse Vorsicht,
um Neid zu vermeiden, der bekanntlich schnell
aufkommen kann, wenn jemand mit Veröffentlichungen
hervortritt.

Das erste Gedicht von „M.W." blieb im
„Schwarzwälder Tagblatt" keine Episode. Bald
folgten weitere Gedichte, vor allem mit religiösem
Inhalt, die dem katholischen Charakter des
„Schwarzwälder Tagblattes" entsprachen.
Bereits das erste Gedicht offenbarte eine für
den Autor typische Verbindung von Naturerlebnis
und Glaubenserfahrung. Der erste und
fünfte von sechs Versen dieses Gedichtes
zeigen das anschaulich: „Nun singen und springen
die Vögelein/Die Knospen grünen und
schwellen/In Flur und Au, in Wies' und Hain/
Es murmeln so hell die Quellen ...Ja preis' den
Schöpfer, Menschenkind/Der alles herrlich
wendet,/Der uns erlöst aus Tod und Sünd'/Und
frohe Ostern sendet" (ST 23.03.1913).
Nach diesem Auftakt veröffentlichte „M.W."
fast jeden Monat ein Gedicht im „Schwarzwälder
Tagblatt", manchmal auch mehrere und
zuweilen nur im Abstand von wenigen Tagen.
Sein zweites Gedicht erschien unter dem Titel
„Zum Weißen Sonntag" schon am 30. März
1913 und zeigt die religiösen Empfindungen
des Autors. Auch aus diesem Gedicht wieder
zwei beispielhafte Verse: „Sie läuten im Festju-
belklange/Den weißen Sonntag uns ein,/Es
ladet zum Abendmahlsgange/Der Heiland die
Kinderlein ... Und daß, wenn Ihr Treue schwöret
/Zu folgen des Heilands Fahn,/Euch niemals
der Feind betöret/Und abbringt aus Gottes
Bahn" (ST 30.03.1913).

Hinter den beiden Buchstaben „M.W." stand
der gebürtige Schramberger Max Waller, der
damals als Postbeamter in Freudenstadt lebte.
Er war der jüngste Sohn des ersten Schramberger
Stadtschultheißen German Waller (1823-
1897) und seiner zweiten Ehefrau Louise
Waller, geborene Wolber (1843 -1923). Aus beruflichen
Gründen kam er um 1900 nach Freudenstadt
und lernte dort bei einem Tanzkurs
seine zukünftige Ehefrau Erna von Arand kennen
. Ihre Mutter Margarethe von Arand führte
in Freudenstadt die Pension „Villa Margarethe",
in der viele Engländerinnen als Kurgäste verkehrten
. Ein Jahr nach der Bekanntschaft verlobten
sich die beiden jungen Leute am 24.
Januar 1904 und heirateten schließlich am 3.
Oktober 1905. Im Hotel Christophsau in Freudenstadt
wurde eine große Hochzeit gefeiert,
der eine Hochzeitsreise nach Meran folgte.
Max Waller arbeitete in dieser Zeit in Herrenberg
. Die Familie zog deshalb auch zunächst
dorthin, kehrte aber bald wieder nach Freudenstadt
zurück, nachdem sich für Max Waller
unerwartet rasch die Chance ergab, wieder
hierher zurückkehren zu können. Sein Arbeitsgebiet
war damals vor allem die Bahnpost.
1908 wurde der erste Sohn Erich geboren. Sein

Hochzeitsbild von Max Waller und Erna von
Arand vom 3. Oktober 1905 in Freudenstadt.
Bildquelle:Privatbesitz Hellmut Waller

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