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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_26/0016
3>en gefallenen ftelftem

(3um SUlcrfecIcnlaß.)

®el)t iljr bie Dieleit ffreujc
im fernen, freuten öonb,
fe&t i&r bie füllen .^flfld
im Selb, am SBalbeSranbV —

©in ®rab, ein Ämtj am anbem
brauf fdjlidbt ein 9iame fteljt;
inmitten allen.Kampfes
ber SciebenSenöel gef)t.

33aljr$aft ein guebcnfiengcl
begattet fanft (5kab,
mit fcineS gritbcnS Jßalme
mcljrt er bie ^cinbc ab.

Unb feine ^e^rc ©itmme
jic fpridjt uuS trüftenb anf
bie jjier für eud) gefallen
fic jogen Ijiutmcloiu —

Sic fanben iljre £>etmat,
lüie nimmer fie geformt,
meuu fie in ub'fdjei* Sieube
fid) fiel« am ©tüct ßefonnt.

ipeut jie^t eurem .^>ügel
mand) roeinenb SDtulterljerj,
unb manchen fiinbeö Äuge
füllt Ijcut bei Trennung ©djmcrj.

£>eut weljt ©ebeiefi ©cgen
um eurer ©räber fltulj,
fin innig treu ©ebeufen
fliegt eurer Slfdje ju.

9tuf)t lauft i^r teuren gelben,
if)r ru^t an ^eil'gcm Dit,
igt lebt in euren Satcu
in uufetn £>etjm fort.

23ir, bie mir nodj im Kampfe
im ©tanj ber (Sonne ge^n,
mir moü'n mie il)t eS tatet,
treu bis jum Sobc fteljn. —

3)anf, SDanf i^r ftummen gelben
in eurem ftiUcu 9icid),
baS Ijciltflftc ©cbäd)tniS
aHbcutfd)lanb« ift mit <£ud>!

Sari Sinber.

Kriegsgedicht von Max Waller zum Gefallenengedenken
an Allerseelen im „Schwarzwälder Tagblatt" vom 31- Oktober
1915. Bildquelle: Stadtarchiv Schramberg

Erst zu Weihnachten 1918 wurde wieder ein
Gedicht von Max Waller im „Schwarzwälder
Tagblatt" veröffentlicht, das mit „M.W" unterzeichnet
war. Wenige Wochen vorher
war die Monarchie in der Novemberrevolution
zusammengebrochen. Von
allen Fronten strömte das Heer in die
Heimat zurück. Das Schicksal des besiegten
Deutschlands war schwer. Max Waller
brachte seine Hoffnungen mit diesen
Worten zum Ausdruck: „Steig herab, du
hehres Gotteskind,/Friedensheiland
bringe deine Gnaden/allen die da guten
Willens sind/seufzend nach Erlösung -
fluchbeladen./Halte deine milde Heilandshand
/über uns und unseres Volkes
Wehen:/komm als Retter unserm Vaterland
/laß in Elend es nicht untergehen!"
(ST 25.12.1918).

Ein Ausblick auf das weitere
Dichterleben von Max Waller

Nach der Rückkehr aus dem Ersten
Weltkrieg hätte Max Waller die Möglichkeit
gehabt, die Leitung des Postamtes
in seiner alten Heimatstadt Schramberg
zu übernehmen. Trotz aller Heimatverbundenheit
entschied er sich nach vielen
Überlegungen für eine Bewerbung
in Tübingen, da es dort weiterführende
Schulen für seinen Sohn gab, die in Freudenstadt
und Schramberg nicht vorhanden
waren. 1922 bezog er in Tübingen
zuerst ein Studentenzimmer, bis er 1923
eine Wohnung für seine Familie finden
konnte. Nach dem Tod des Sohnes Erich
im Jahr 1923 kam im Jahr 1924 der Sohn
Hellmut zur Welt. 1928 baute die Familie
ein eigenes Haus, dessen Garten für Max
Waller die zweite Leidenschaft neben
seinen Gedichten wurde.
Dem „Schwarzwälder Tagblatt" seiner
Heimatstadt Schramberg blieb er auch
von seinem neuen Wohnort Tübingen
aus bis zu seinem Verbot in der Zeit
des Nationalsozialismus treu. Seine
Gedichte erschienen nun vor allem in
dem erstmals 1921 als „Unterhaltungsblatt
" veröffentlichten „Schwarzwälder
Postillon". Zu seinem 50. Geburtstag
erschien hier eine Laudatio mit einer
verdienten Würdigung seines dichterischen
Schaffens. Ein unbekannter Autor „A.K."
schrieb: „Alle seine Verse sind beseelt von

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