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Hanspeter Kunz:
GEORG KNÖPFLE, VOM STRASSEN-
KICKER ZUM NATIONALSPIELER
Das Sportheim der Spielvereinigung 08 Schramberg am Bernecksportplatz
trägt seit dem 14. Mai 2004 den Namen „Georg-Knöpfle-
Sportheim". Damit soll die Erinnerung wach gehalten werden an
Schrambergs wohl berühmtesten Fußballer, den „Knopf" oder
Hanspeter Kunz, „Schorsch", wie er in Schramberg immer noch gerufen wurde.
Schramberg Bereits in der D'Kräz Nr. 23 hatte der Autor auf den Seiten 86 bis 92
das Leben und den Werdegang Georg Knöpfles, „Schrambergs Botschafter
in Sachen Fußball", anlässlich seines 100. Geburtstages am 14. Mai 2004 vorgestellt.
Wie dort angekündigt, soll nun in einem zweiten Teil Knöpfles fußballerische Karriere in den
Mittelpunkt gestellt werden.
In einer der nächsten Ausgaben der D'Kräz soll dann darüber berichtet werden, wie Georg
Knöpfte nach seiner Laufbahn als aktiver Fußballer eine neue Karriere zunächst als DFB-
Sportlehrer und später als Fußball-Vereinstrainer startete.
Das Ende des aktiven Fußballspielers
Georg Knöpfle
Es geschah am 21. Mai 1933 in Essen. Georg
Knöpfle, der ehemalige Schramberger Straßenkicker
, der nun in den Farben des FSV
Frankfurt spielte, wollte zusammen mit seinen
Mannschaftskameraden in das Finale um die
Deutsche Fußballmeisterschaft am 11. Juni
1933 einziehen. Es sollte ein weiterer Höhepunkt
in seiner bisher so erfolgreich verlaufenen
Karriere als Fußballspieler werden. Nur
noch der FC Schalke 04 musste ausgeschaltet
werden. Ein brutaler Tritt gegen das Schienbein
von Schorsch beendete
jedoch diesen
Traum und
damit seine Laufbahn
als Aktiver
schlagartig.
In der Endrunde
war der Polizeisportverein
Chemnitz
mit 6:1 Toren
deklassiert worden
und auch vor
ihrem nächsten
Gegner, dem aufstrebenden
FC
Schalke 04, war
den Bornheimern, wie man den FSV Frankfurt
nannte, nicht bange. Selbstbewusst reisten sie
nach Essen, wo die Begegnung am 21. Mai 1933
um den Einzug ins Finale stattfinden sollte. Das
Spiel bestätigte die glänzende Verfassung des
FSV Frankfurt. Sechzig Minuten lang war er die
bessere Mannschaft. Doch dann nahm das
Unheil seinen Lauf. Frankfurts Star und Spielmacher
Georg Knöpfle wurde nach einer klaren
Tätlichkeit eines Schalkers mit einem Schienbeinbruch
vom Feld getragen. Die Schwere der
Verletzung war so erheblich, dass der Heilungs-
prozess fast ein Jahr dauerte und gleichzeitig
das Ende des Fußballspielers Georg Knöpfle
bedeutete.
Kurz vor der verhängnisvollen Attacke hatte ein
Schalker Spieler Knöpfle zugerufen, er werde
„gleich erledigt". Und tatsächlich erfolgte der
brutale Tritt gegen sein Schienbein zu einem
Zeitpunkt, als Knöpfle schon längst nicht mehr
im Ballbesitz war. Der FSV Frankfurt verlor das
Spiel letztlich mit 1:0Toren. Deutscher Meister
wurde die Fortuna Düsseldorf mit einem 3:0
Sieg über den FC Schalke 04.
Begonnen hatte seine Karriere
in Schramberg
Begonnen hatte seine Karriere in Schramberg,
wo er am 15. Mai 1904 geboren wurde. Das
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