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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_26/0067
Gernot Stähle:

DIE ASTRO-CHRON VON JUNGHANS,

DIE ERSTE QUARZUHR

FÜR DEN PRIVATEN BEREICH

Gernot Stähle, Schramberg war über ein Jahrhundert lang weltweit eines der wich-

Schramberg tigsten Zentren der industriellen Uhrenfertigung. Lange Zeit galt

die Gleichsetzung: „Schramberg ist Junghans und Junghans ist
Schramberg" Generationen von Schrambergern identifizierten sich mit „ihrer Firma", sie
waren stolz auf die von ihnen geschaffenen Produkte. Junghans war für sie Arbeits- und
Lebenswelt zugleich. Anlässlich der Präsentation der Jubiläumsausgabe von „D'Kräz" im
November 2005 erinnerte zuletzt Dipl.-Lng. Klaus Frietsch an diese Gleichsetzung von Stadtgemeinde
und Junghans. Dabei stellte er in einem interessanten Vortrag mit dem Thema „Die
Uhr - Attribut der Uhrenstadt Schramberg", die wichtigsten Junghans-Uhrenkonstruktionen
vor und lenkte den Blick auch auf das Innere der Uhr. Unter den vorgestellten Uhren befand
sich die „Astro-Chron", die erste Quarzuhr für den privaten Bereich. Mit diesem Werk, das den
Übergang von der mechanischen Uhr zur Quarzuhr einleitete, schrieb Junghans vor nun
genau 40 Jahren Technikgeschichte. Daran soll im nachstehenden Beitrag erinnert werden.
Unabdingbar ist dabei auch ein Blick auf den Forschungs- und Entwicklungsbereich sowie auf
den Entwicklungsstand von elektrischen Uhren bei der Firma Junghans.

Die Forschung und Entwicklungsabteilungen
bei Junghans von 1930—1975

Der uhrentechnischen Forschung und Entwicklung
maß Dr. Helmut Junghans (1891-
1964) stets große Bedeutung bei, sowohl für
den eigenen Betrieb, wie auch im größeren
Rahmen für die gesamte deutsche Uhrenindustrie
. So regte er bereits 1930 die Einrichtung
eines uhrentechnischen Forschungsbereiches
an, der bei der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt (PTR) angesiedelt sein sollte.
Aber erst 1944 fand sein Wunsch mit der
Errichtung eines Lehrstuhls für Uhrentechnik,
Zeitmesskunde und Feinmechanik an der Technischen
Hochschule Stuttgart seine konkrete
Ausformung. Enge Zusammenarbeit bestand
bereits ab 1930 mit Professor Hammer, der
damals einen Asynchronmotor entwickelte,
welcher beim Werk 216 (Elektora) Verwendung
fand. Einige Versuchswerke elektromagnetischer
Unruhsysteme, die ebenfalls nach
Vorgaben von Prof. Dr. Hammer ausgeführt
wurden, legen noch heute im Stadtmuseum

Schramberg Zeugnis von dieser engen Zusammenarbeit
ab. Einen institutionellen Rahmen
bekam diese Zusammenarbeit 1942 mit
der Gründung der „Junghans Forschungsgesellschaft
" in Freiburg. Zwei Jahre später,
bedingt durch Bombenschaden, wurde die
Gesellschaft liquidiert und die Forschung und
Entwicklung nach Schramberg verlegt.1 Nach
1945 unterlagen Forschung und Entwicklung
den Auflagen der Besatzungsmacht. Gemäß der
Verordnung Nr. 231 des „Hohen Kommissariats
der Französischen Republik in Deutschland"
mussten jährlich Forschungsberichte eingereicht
werden.

Über die Nachkriegszeit selbst ist wenig
bekannt. Erst ab 1953 mit der Berufung von Dr.
Günther Glaser als Leiter der Entwicklung bei
Junghans wird das Bild wieder deutlicher. Dr.
Glaser reorganisierte den gesamten Entwicklungsbereich
. Sein besonderes Augenmerk galt
dabei der Grundlagenforschung, dem Aufbau
eines Entwicklungs- und Prüflabors sowie der
Abteilung Geräteentwicklung/Elektronik. Die

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