Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_27/0055
um meinen Sohn Anton zu fragen, ob er auch
im Steinbruch arbeiten wolle. Anton hatte zu
dieser Zeit den Gründiehof bereits gepachtet.5
Ich war der Meinung, dass wir wegen der zu
geringen Rentabilität nicht zu zweit auf dem
Hof bleiben können. Daher hat Anton dem
Ewald Fleig zugesagt, in den Steinbruch zu
kommen. Mein Sohn arbeitet seither schon
über 25 Jahre im Steinbruch.

Es geht weiter aufwärts, weitere Neuerungen
: ein Waaghäuschen wird gebaut

Bald danach wurden die Fuchsbagger durch
einen Schaufellader abgelöst, die Fläche des
Steinbruchs wurde immer größer, die Felswand
immer höher. Es musste nun immer wieder
auch Holz geschlagen werden. Bäume
mussten gefällt werden, um weiteren Fels
abbauen zu können. Man rückte in Richtung
des Dobel vor, der aufgrund seiner Lage,
Gestalt und seiner natürlichen Gegebenheiten
bewachsen ist.

Inzwischen war auch damit begonnen worden,
die Menge des gebrochenen Steins bzw. der
Steinprodukte nicht mehr nach Kubikmeter
sondern nach Gewicht zu bestimmen. Das
führte zu einer weiteren Investition: Es war notwendig
, eine geeignete Waage mit Waaghäuschen
zu bauen, sie regelmäßig zu pflegen und
durch das Eichamt auch überwachen zu lassen.
Da der Absatz von Jahr zu Jahr gesteigert werden
konnte - Hoch- und Tiefbaufirmen waren
gute Kunden -, musste ein zweiter Schaufellader
, nun mit deutlich gesteigerter Beweglichkeit
, angeschafft werden. Die Silos wurden zu
klein, die großen Mengen des sortierten Materials
waren dort nicht mehr unterzubringen. Es
wurde daher durch die Förderbänder auf Halden
neben der Sieb- und Klassieranlage geleitet
. Die durch den Abbau entstandene Felswand
hatte inzwischen eine Höhe von über
30 Metern erreicht. Wasser drückte vermehrt
aus dem Berg. Es musste daher vor jeder Sprengung
loses Schlammmaterial weggeräumt werden
, damit man überhaupt bohren konnte. Mit
dem Schlamm wurde danach dann ein Teil der
beim Abbau entstandenen Lücken wieder
zugeschüttet.

Generationenwechsel

Gravierende Veränderungen in der Geschäftsführung
standen an: Matthias Faißt ist 1993 im
Alter von 83 Jahren verstorben. Hugo Fleig
war schon 1975, ein Jahr vor seinem Tod, aus
der Firma ausgeschieden. Ewald (gest. 1997)
und Richard (gest. 2004) Fleig haben 1994
altersbedingt die Geschäftsführung aufgegeben
und sind in den wohlverdienten, leider
nicht mehr lang andauernden Ruhestand
gegangen. Die Söhne von Ewald Fleig, Heinrich
und Michael, haben das Schotterwerk dann
übernommen.

Noch bevor Ewald und Richard sich aus dem
Betrieb zurückgezogen hatten, konnte Ewald
mit großem Einsatz 1987 die Genehmigung
zum Abbau eines Gesteinsvolumes erwirken,
das für weitere rd. 25 Jahre den Betrieb des
Schotterwerkes sichert. Aus dieser Perspektive
ist somit für die Zukunft für das Unternehmen
vorgesorgt.

Anmerkungen

1 Vgl. dazu u. a.: R. Loose in „Der Landkreis Rottweil", herausgegeben
von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in
Verbindung mit dem Landkreis Rottweil, Thorbecke Verlag,
Ostfüdern 2003, Band I, S. 7.

Auch: Geologische Karte von Baden-Württemberg, Erläuterungen
zu Blatt 7716 Schramberg, herausgegeben vom Geologischen
Landesamt Baden-Württemberg, Landesvermessungsamt
Baden-Württemberg, 3. Auflage, Stuttgart 1978, S. 16 ff.

2 Granophyr: ein (Leuko-)Granit, entstanden aus dem sauren Vulkanismus
.

3 Schroppen: grobes Gestein, wie es in den natürlich entstandenen
Geröllhalden des Schwarzwaldes vorgefunden wird.

4 Vgl. „Tennenbronner Anzeiger" vom 3. Februar 1962, S. 7.

5 Vgl. German Moosmann: Auf schmalen Wegen ans Licht, Straub
Druck+Medien AG, Schramberg 2005, S. 81.

Bildnachweis:

Soweit nichts anderes vermerkt, stammen die Bilder aus dem
Privatbesitz des Autors.

Überblick über die Firmengeschichte des Steinbruchs Fleig & Faißt (GbR), heute: Gebrüder Fleig (GbR)

1950 Firmengründung durch: Hugo Fleig und Matthias Faißt

ab 1951 Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR): Fleig & Faißt GbR

ab 1956 Weiterer Geschäftsführer wird: Ewald Fleig (Sohn von Hugo Fleig)

ab 1963 Weitere Mitgesellschafter werden: Ewald Fleig und Richard Fleig (Söhne von Hugo Fleig)

1975 Hugo Fleig (gest. 1976) scheidet aus der Gesellschaft aus.

1993 Matthias Faißt (gest. 1993) scheidet aus der Gesellschaft aus.

1994 Ewald und Richard Fleig scheiden aus der Gesellschaft aus.

1994 Die Söhne von Ewald Fleig, Heinrich und Michael Fleig übernehmen die Firma: Gebrüder Fleig GbR

53


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_27/0055