Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0016
^4öö. 4:Ansicht der Gemeinde Schramberg am Beginn des 19. Jahrhunderts
(Sammlung Carsten Kohlmann, Schramberg)

Ein Gespräch über die Situation in
Europa und Schramberg

In dieser Zeit ist die Erzählung „Die geheimnisvolle
Lauterbacherin" von Karoline Grüner
angesiedelt. Sie beginnt 1811 und erstreckt sich
bis 1813. Am Anfang lässt Karoline Grüner auf
der Bühne des Schützenplatzes verschiedene
Personen auftreten, die sich über die damalige
Situation in Europa und in Schramberg unterhalten
:

Ein schöner Hochsommertag war vorüber.
Eben sandte die scheidende Sonne ihre letzten
Strahlen von der Hochsteige herunter ins
Tal, ein prachtvolles Abendrot verklärte mit
seinen abgetönten Farben die Wälder und
Berge. Feierabend war es in Wald und Flur,
Feierabend war auch eingekehrt im Ort und
Feierabend hielten eine Anzahl von Männer,
welche heute, wie jeden Abend, wenn es die
Witterung erlaubte, sich auf dem freien Platz
vor dem „Schützen" versammelten. Eine
lange, rohgezimmerte Bank, welche an der
Giebelseite des Hauses, dem Weber Brucker
gehörig, angebracht war, diente als Sitz für
die älteren Männer, während die jungen

Männer und halbwüchsigen Burschen im
Kreis umherstanden. Hier wurden nach harter
Tagesarbeit die freien Stunden zu gegenseitiger
Aussprache benützt, die Ereignisse des
Tages besprochen und das Schicksal der
Gemeinde als außerordentliches Thema verhandelt
. Weitgereiste, erfahrene Männer
waren es, die hier ihre Meinungen austauschten
, alle in der gleichen rauhen Schule
des Lebens erzogen, durch Kriegselend herbeigeführte
Not und Entbehrungen hart
geworden. Sie hatten wenige Wünsche für
sich, nur von dem einen Wunsch waren sie
erfüllt, daß der Friede in den verschiedenen
europäischen Staaten, ganz besonders aber
im eigenen Heimatort endlich einkehren
möchte. Aber dessen Erfüllung war in weite
Ferne gerückt, das hatten sie vom Mühle-
Antoni (Neef, heute Brauerei Schraivogel),
einem der bestgeachteten Bürger des Orts
und Verwalter der gräfl. Mühle erfahren. Derselbe
nahm regelmäßig an ihren Zusammenkünften
teil und seinen Worten und Ansichten
wurde fast immer Anerkennung gezollt.
Gestern Abend war er nun mit der Post, die

14


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0016