http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0021
Abb. 8: Der Schützenplatz auf einer Ansichtskarte um 1905. Links ist das über mehrere Generationen
von der Familie Maurer betriebene Hafnergeschäft zu sehen.
(Sammlung Carsten Kohlmann, Schramberg)
I mi nit so verschinde." Da erwiderte der
Välti:„Der Hafner isch halt epaar mol unfällig
gsi, jetzt möchte er den Schade, wo erghet
hott, wieder ri bringe!"
Der Hafner hatte von seinem Vater dessen
Besitz, der in einem großen Bauernhof
bestand, übernommen. Auf dem Amtlehen
stand das alte behäbige Bauernhaus, welches
zu dem Hof gehörte. Da Grundeigentum in
jener Zeit nicht viel abwarf, drang sein Vater
in ihn, das Hafnerhandwerk zu lernen,
zumal sich auf seinem Eigentum ergiebige
Lehmgruben vorfanden. Er befolgte den Rat
seines Vaters und brachte es in seinem
Geschäft so weit, daß er mit mehreren Gesellen
arbeitete und besonders im Aufsetzen
der Kachelöfen einen weitverbreiteten Ruf
erlangte, seine Kunden erstreckten sich bis ins
Prechtal. Mit dem Geschirr besuchte er die
Märkte in Hornberg mit Erfolg. Einst fuhr er
bei Tagesanbruch von seinem Haus mit
einem beladenen Wagen fort auf den Markt
nach Hornberg. Sein Weib blieb mit ihrem
Kind allein im Haus. Auf einmal glaubte sie,
es habe jemand an ein Fenster geklopft,
gleichzeitig gewahrte sie, daß das Haus erzitterte
. Sie ging nun hinaus, um nachzusehen,
nahm aber das Kind mit, weil das selbe zu
weinen anfing. Aber kaum hatte sie das Freie
erreicht, stürzte das Haus zusammen. Das
war ein harter Schlag für den Hafner, aber
noch nicht der letzte.
Er baute nun ein Haus gegenüber vom
„Schützen", welches bei dem großen Brand
am 27.Mai 1805, bei welchem 43 Häuser vernichtet
wurden, dem verheerenden Element
zum Opfer fiel. Seine Brennhütte stand dort,
wo heute das langgestreckte Gebäude der
Strohhutfabrik von J.P.Haas an der Berneckstraße
steht, dort richtete er sich eine provisorische
Wohnung ein, bis zum Jahr 1811,
wo er an Stelle des abgebrannten Hauses
das heute noch von seinen Nachkommen
bewohnte Haus, in welchem bis jetzt noch
das Hafnergeschäft betrieben wird, wieder
aufbaute.
Die „geheimnisvolle Lauterbacherin" begegnet
einigen Schramberger Frauen und begibt sich
zum Pfarrhaus. Mit dem „Rotgerber Nazis
Haus", das Karoline Grüner erwähnt, ist das
19
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0021