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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0034
einen Ausrüster. Die wenigen Kunden, die
bereit waren, das Verfahren in ihrer Produktion
einzusetzen, sahen sich gleich mit zwei Unbekannten
konfrontiert: mit einem unbekannten
Verfahren und mit einem unbekannten Hersteller
. Die beste Referenz in dieser Situation
war das automatisierte Schweißen von Spiralfedern
bei Haas.

Die Wende kam mit der Fernsehbildröhre. Der
Strahlerzeuger einer Bildröhre, der im „Flaschenhals
" des klassischen Fernsehgerätes
sitzt, besteht aus einer größeren Zahl kleiner
Metallteile, die mit entsprechend vielen
Schweißpunkten zusammengehalten werden.
Die Laser-Schweißgeräte von Haas waren
dafür bestens geeignet. Als erste Firma war
AEG-Telefunken bereit, den Laser in der Produktion
einzusetzen./ta^s konnte dafür 1975,
zusammen mit einer Firma aus Liechtenstein,
eine automatisierte Schweißanlage liefern, die
perfekt arbeitete. Den Wettbewerbern von Tele-
funken blieb das nicht verborgen. Laser war
der Schlüssel zur Automatisierung. Philips,
damals größter Hersteller von Bildröhren, hat
daher als Nächster das Verfahren aufgegriffen
und die Automatisierung mit Laserschweißen
in großem Stil umgesetzt. Die Lasergeräte dazu
kamen aus Schramberg. Die kleine Entwicklungsgruppe
bei Haas konnte sich dadurch
zunächst zum Geschäftsbereich und später
zum weltweit führenden Unternehmen der
Lasertechnik entwickeln.

HAAS-LASER wird zum bedeutenden
Hersteller

Dank der größeren Aufträge von Philips in Holland
erzielte die Laser-Gruppe, die inzwischen
als Haas-Laser auftrat, 1978 eine Million DM
Umsatz. Gerade mal 10 Mitarbeiter bewältigten
Entwicklung, Beschaffung, Endmontage, Vertrieb
und Service. Für die Entwicklung wurde
jetzt ein Physiker, Reinhard Iffländer, eingestellt
. Die Vormontage des elektrischen Teils
der Geräte und die Anfertigung der mechanischen
Teile erfolgte in den Abteilungen Elektro-
werkstatt, unter der Leitung von Helmut Armbruster
bzw. in der sogenannten Mechanik,
unter der Leitung von Egon Aberle. Beide Abteilungen
, insbesondere die Mechanik, hatten an
der weiteren Entwicklung von Haas-Laser
wesentlichen Anteil. An dieser Stelle sei auch

ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Carl
Haas die Laser-Gruppe auch ohne direkten
wirtschaftlichen Erfolg bis zu diesem Zeitpunkt
gehalten hat.

Man sagt, die erste Million sei die schwerste. So
war es auch bei Haas-Laser. Danach ging es
stetig aufwärts. Zunächst zwar noch etwas verhalten
, aber nachdem Carl Jens Haas 1984 die
Geschäftsleitung von seinem Vater übernommen
hatte, bekam Haas-Laser grünes Licht für
weiteres Wachstum. Der Umsatz stieg innerhalb
von fünf Jahren von drei auf fünfzehn
Millionen DM. Mit dem Laser-Komponenten-
System, das ständig erweitert wurde, gelang es,
immer neue Anwendungen zu erschließen.
Nach weiteren drei Jahren konnte der Umsatz
auf über 30 Millionen DM verdoppelt werden.
Dazu waren nicht nur erhebliche Anstrengungen
am Markt notwendig, es war auch eine Zeit
größter Anstrengungen in der Entwicklung.
Nicht nur der Umsatz, auch die Leistung der
Lasergeräte hatte sich verzehnfacht.
Die bedeutendste Entwicklung in dieser Zeit
war das Laser-Lichtkabel. In der Nachrichtentechnik
wurde bereits Laserlicht über haarfeine
Glasfasern geleitet. Die Laserleistung beträgt
dabei nur einige Milliwatt. Die Laser als Werkzeug
haben dagegen eine Leistung von einigen
Kilowatt. Glasfasern für die millionenfach
höhere Leistung gab es noch nicht. In der
Zusammenarbeit mit der Firma Philips gelang
es, kleine Mengen Glasfasern für die hohen
Leistungen aus dem Labor zu beschaffen. Haas-
Laser entwickelte daraus ein industrietaugliches
Kabel mit den verschiedenen optischen
Komponenten, die zur Einkopplung, zur Strahlführung
und zur Fokussierung notwendig sind.
Haas-Laser war mit dieser Entwicklung weltweit
der Erste und ist bis heute führend in dieser
Technik. Ohne das Laser- Lichtkabel wären
viele Anwendungen des Lasers als Werkzeug
nicht möglich.

Aus HAAS-LASER wird TRUMPF Laser

Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts
war der Laser in verschiedenen Industriezweigen
bereits ein Standardverfahren und
Haas-Laser ein führender Hersteller von Lasergeräten
. Aber gut 30 Millionen DM Umsatz mit
ca. 150 Mitarbeitern waren für ein so komplexes
Produkt noch zu wenig. Für die immer

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