Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0045
einer kleinen zugekauften Holzschildermalerei
die Herstellung lackierter Uhrenzifferblätter
aus Holz oder Blech.11 Während Mädchen als
Hilfskräfte die Schilder weiß grundierten, trugen
Christoph Schweizer und seine Gesellen
die bekannten bunten Blumen und Pflanzenornamente
auf. Der zunächst kleine Betrieb entwickelte
sich recht schnell zu einer beachtlichen
Manufaktur.12 Aber schon bald erkannte
Schweizer die wachsende, aus Frankreich kommende
Konkurrenz: das emaillierte Uhrenschild
. Rasch kam es in Mode und fand weite
Verbreitung. Schweizer musste umdisponieren
. Er reagierte, indem er sich von einer
Uhrenfabrik in Lenzkirch Emailzifferblätter
schicken ließ, und experimentierte mit Emailproben
, die er im Ofen der guten Stube brannte
- ein echt schwäbischer Tüftler. Durch einen
glücklichen Zufall konnte er einen Arbeiter aus
der Westschweiz einstellen, der sich mit der
Emailtechnologie bestens auskannte. Es dauerte
nicht lange und Schweizer produzierte die
gefragten Emailzifferblätter, die hinsichtlich
ihrer Qualität den französischen um nichts
nachstanden.13

Nur zehn Jahre nachdem Schweizer sich in
Schramberg als Gipser selbstständig gemacht

hatte, gründete er am 28. Oktober 1849 die
„Emailzifferblattfabrik Christoph Schweizer"
und führte damit als erster Unternehmer diesen
Industriezweig im Königreich Württemberg
ein.14 In den Anfangsjahren wurden die
Zifferblätter noch mit der „Kräz" (einem Tragekorb
, siehe Abb. 3) auf dem Rücken zu den Uhrmachern
in der Umgebung getragen - einer der
Träger war Christoph Schweizers ältester Sohn
Albert. ^

Die Fertigungstechniken wurden ständig verbessert
, die Produktion erweitert. Geschäftliche
Erfolge und öffentliche Anerkennung blieben
nicht aus: Auf der Landesausstellung 1858 in
Cannstadt erhielt das Unternehmen die
„Gewerbliche Fort Schrittsmedaille" aus den
Händen König Wilhelms I. Eine weitere Auszeichnung
wurde Schweizer auf der Gewerbe-
ausstellung für den württembergischen
Schwarzwald in Rottweil verliehen.16
Um 1869 brachte Christoph Schweizers Sohn
Otto von einer Frankreichreise die neuesten
Techniken und Werkzeuge zur Herstellung von
beschrifteten Schildern aus emailliertem Eisenblech
mit; 1870 wurde mit der Produktion
auch dieser Art Schilder begonnen. Es ging steil
nach oben mit den neuen Erzeugnissen: Tür-

Abb. 9: Briefkopf mit Abbildung der Emailfabrik Ch. Schweizer und Söhne aus der Zeit um 1898. In
diesem Werk, das heute nicht mehr existiert, wurden das kunstvolle Agenturschild für den „Schwarzwälder
Boten" (Abb. 6) und die in der Abb. 8 zu sehenden Emailschilder hergestellt.

43


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0045