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Lothar Späth:

„WIRTSCHAFTEREI" AUF DEM
SCHLOSSBERG -

DAS GASTHAUS „BURGSTÜBLE" UND

SEINE VORLÄUFER

Lothar Späth, Ettlingen

Am 1. Dezember 2007 begann für die Gastronomie auf dem Schlossberg eine neue Zeit. Frau
Ortrun Bolz und ihr Partner Daniel Pfeifer als Küchenchef haben das traditionsreiche Gasthaus
„Burgstüblec< nach kurzer Vakanz wieder eröffnet, das sie von dem gelernten Koch und
Metzger Paul Moosmann und dessen Frau Irmgard übernommen haben. Mehr als 30 fahre
lang hatten diese von 1974 bis 2006 die gutbürgerliche Wirtschaft mit Erfolg betrieben und
damit ihrerseits eine Familientradition fortgeführt. Der Vater Franz Moosmann (1911-1974)
hatte im Kriegsjahr 1941 das „Nippenburg-Gütlec< vom Schiltacher Sägwerksbesitzer Gottlieb
Wagner erworben und 1948 die Genehmigung zum Betreiben einer Gaststätte erhalten.
Damit begründete er zusammen mit seiner Frau Maria Moosmann (1913-1999) das Gasthaus
„Burgstüblec<. Doch war dieses nicht die erste Wirtschaft auf dem Schlossberg.
Der Autor, den ,,D'Kräz"-Lesern als Burgpionier und Autor mehrerer Artikel rund um den
Schlossberg bekannt, geht im folgenden Beitrag der Geschichte der „ Wirtschafterei" auf dem
Schlossberg nach und beschäftigt sich auch mit deren Lokalitäten.

Die Grundmauern der heutigen Schloss-
wirtschaft

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-
48) wurde das Schloss auf dem „Schramberg"
1633 von württembergischen Soldaten unter
Konrad Widerholt belagert. Herzog Eberhard
von Württemberg, der ein Blutvergießen verhindern
wollte, bot am 29. Juli 1933 „Pardon"
an und am 12. August konnten die Verteidiger
das Schloss verlassen. Im Jahr darauf stand dann
das Schloss in Flammen, nachdem zuvor überlegt
worden war, ob es wegen des schlechten
Zustandes, in dem es sich befand, nicht abgebrochen
werden sollte. Nach 1648 war es dem
neuen Herrn, Freiherr Johann Friedrich von Bissingen
und Nippenburg, überlassen, das
Schloss wieder aufzubauen. Diese Arbeiten
können in den Zeitraum von 1648 bis 1663
datiert werden. Spätestens 1652 und 1653 entstanden
in diesem Zusammenhang vor dem
Schloss im Graben beim Schlosstor und im

großen Garten auf der Höhe vor dem Schloss
eine Schmiede, eine Scheune und ein Waschhaus
.1 Die dort noch über dem Brunnentrog
im Graben vorhandene Jahreszahl weist darauf
hin, dass 1673 die Schlossmauer beim Waschhaus
renoviert worden war.2 Da das Haus
in unmittelbarer Nachbarschaft steht, lässt
sich vermuten, dass Mauerteile vom heutigen
„Burgstüble" die Grundmauern des Waschhauses
sein könnten. Nach Aussagen von Paul
Moosmann, dem letzten Besitzer, hat sich sein
Vater Franz immer über die teilweise dicken
Grundmauern seines Hauses gewundert.

Leben auf dem Schloss nach dem Brand
1689

Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges belagerten
bekanntlich die französischen Truppen
Ludwigs XIV 1689 das Schloss auf dem
„Schramberg". Es wurde kampflos übergeben,
wurde zerstört und verbrannte. Nach dem

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