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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_28/0055
Die bisher von Frau Wilhelmine Kopf betriebene
Gaststätte im Untergeschoss der Burgruine
Hohenschramberg ist durch Einwirkungen
verschiedener Art, nachdem sie
während der ganzen Dauer des Krieges
durch die Wehrmacht beschlagnahmt war,
vollständig demoliert. Frau Kopf verzichtete
auf die ihr erteilte Erlaubnis zu meinen Gunsten
, weil sie selbst altershalber und aus verschiedenen
anderen Gründen zu einem
Wiederaufbau und Wiedereröffnung der Wirtschaft
nicht in der Lage ist. Die Zahl der bestehenden
Wirtschaften wird sich also nicht
erhöhen.

Dass ein Bedürfnis für das Vorhandensein
einer Gaststätte in oder bei der Ruine Hohenschramberg
besteht, das beweist der rege
Besuch von Spaziergängern in der Wirtschaft,
solange sie noch geöffnet war. Seit Beendigung
des Krieges finden sich an jedem schönen
Tag in meiner Wohnung Spaziergänger
ein, die um die Übergabe von einem Glas
Wasser, Most oder Milch bitten.
Diesem Verlangen kann ich in einzelnen Fällen
wohl geschenkweise entsprechen, aber auf
die Dauer lässt sich das aus begreiflichen
Gründen nicht machen. Es sind deshalb aus
der Bürgerschaft Schrambergs schon eine
Anzahl Leute an mich herangetreten mit dem
Vorschlag, zu versuchen, die Gaststättenerlaubnis
Kopf aus der Burgruine auf mein
Haus übertragen zu lassen und selbst zu wirtschaften
. Diesem Wunsch habe ich dann
durch mein Gesuch vom fuli 1947 entsprochen
.

Zugleich bitte ich, die an Frau Kopf erteilte
Erlaubnis für das Sommerhalbjahr auf das
ganze fahr auszudehnen. Dies ist insofern
verständlich, als die bisherigen Inhaber der
Erlaubnis nicht in der Wirtschaft wohnten,
sondern immerhin eine halbe Stunde Weg
zur Wohnung zurücklegen mussten und im
Winter nicht ständig ihre Wirtschaft geöffnet
halten konnten, um auf Gäste zu warten. So
wäre dann den Spaziergängern auf den
Schlossberg, die an schönen Wintertagen oft
recht zahlreich sind, die Möglichkeit zur Einkehr
geboten. Außerdem ist nicht zu befürchten
, dass sich durch die Erteilung der ganzjährigen
Erlaubnis der Wirtschaftbesuch in
besonderer Weise vermehren wird. Dafür ist

die Wirtschaft zu sehr abgelegen und der
Anstieg zum Schlossberg zu mühevoll.
Die zu hinterlegende Gebühr von 60 RM als
Voraussetzung für die Weiterbehandlung
meines Antrags habe ich bereits überwiesen.
Aus den oben angeführten Gründen bitte ich
das Bürgermeisteramt und den Gemeinderat,
mein Gesuch wohlwollend zu prüfen und
eine Ausnahmebewilligung zu befürworten.
Franz Moosmann''. 26

Nach dieser überzeugenden Begründung
wurde die Gaststätte schließlich genehmigt
und Franz Moosmann konnte am 8. Juli 1948
mitteilen, „... dass er ... den Betrieb am
10.7.1948 begonnen hat." ^

Die Wirtschaft floriert: Um- und
Anbauten werden erforderlich

Die Wirtschaft florierte, sodass die Besitzer
nach gut 10 Jahren, auch bedingt durch allerlei
Forderungen der Behörden, ihr Haus komplett
umbauen wollten.

„Herr Franz Moosmann beabsichtigt an seinem
Gebäude verschiedene bauliche Maßnahmen
durchzuführen so die Einrichtung
von Fremdenzimmern, von Spülaborten, die
Vergrößerung der Gaststätte. Soweit die vorgesehenen
Baumaßnahmen im Widerspruch
zur Bauordnung stehen, wird um entsprechende
Befreiung ersucht.
.... Lm Obergeschoss bzw. Dachgeschoss sollen
16 Fremdenbetten eingerichtet werden ... Lm
Spitzboden besteht die Möglichkeit, weitere 12
Betten aufzustellen...

Das Gebäude soll außerdem verbreitert werden
. Es ist infolgedessen erforderlich, den
Dachstuhl neu anzufertigen....Außerdem werden
im Zuge der Umbauarbeiten die vom
Amt für Öffentliche Ordnung gestellten Auflagen
.... berücksichtigt.

Des Weiteren wird die Hauswasserversorgung
hergerichtet... usw.

Das Gebäude wird in Riegelfachwerk, sowohl
Wände, Decken und die Dachkonstruktion in

Holz ausgeführt......Die Außenwände werden

mit Schindeln verkleidet...."28
In den Jahren 1959 bis 1963 wurden die
Umbauten durchgeführt. Durch diese Baumaßnahmen
verschwand das alte Gesicht des
Moosmann-Hofes auf dem Schlossberg völlig.
In dieser Zeit wurden dann ebenfalls noch die

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