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Hans Hekler:

LUDWIG STEMMER -

ARZT UND PRIESTER IN LAUTERBACH

Hans Hekler, Lauterbach

Der Arzt und Priester Ludwig Stemmer gilt als der Begründer des Fremdenverkehrs in Lauterbach
und war einer der Gründerväter des Turnvereins Schramberg. Für seine Verdienste um
die Gemeinde Lauterbach wurde er 1891 zum ersten Ehrenbürger seiner Wahlheimat
ernannt.

Die Gemeinde Lauterbach gedachte im Jahr 2008 anlässlich seines einhundertsten Todestages
und seines einhundertachtzigsten Geburtstages ihres Ehrenbürgers.

Der vorliegende Beitrag fasst die bisherigen Veröffentlichungen über Ludwig Stemmer zusammen
. Hierbei handelt es sich vor allem um Zeitungsartikel aus der Zeit nach dem Tod Stemmers
aber auch um zeitgenössische Dokumente und Bilder. Außerdem wurden einige neue
Quellen erschlossen und Kontakt zu den Nachkommen Ludwig Stemmers hergestellt.
Die bislang umfassendste Zusammenfassung hat der ehemalige Ortspfarrer Richard Schitterer
im Jahre 1978 und in einer zweiten Auflage 1985 in seiner „Skizze zu einem Lebensbild" veröffentlicht
. Lm Archiv der Gemeinde Lauterbach befinden sich zwei Mappen mit Quellenmaterial
: Die erste „Stemmerchronik" hat der langjährige Gemeinderat Anton Roming 1958
zusammengestellt. In den 1980er Jahren hat der verstorbene Bürgermeister Manfred Schlayer
die zweite Mappe mit weiteren Dokumenten angelegt. Leider gibt es von Ludwig Stemmer
keine nennenswerten schriftlichen Aufzeichnungen, die als Quellen für eine Biografie herangezogen
werden könnten. Bestimmte Lebensabschnitte, vor allem die Studienzeit, sind nur
spärlich erschlossen.

Zum Priester bestimmt — aber Mediziner
geworden

Ludwig Wilhelm Stemmer kam am 14. September
1828 im Gasthaus zur „Rose" in Pfronstet-
ten auf der Schwäbischen Alb zur Welt. Seine
Eltern waren der Gastwirt und Metzger Nikolaus
Stemmer (1786-1871) und dessen Frau
Maria Anna, geborene Gerster (1796-1874).
Ludwig war das achte von insgesamt dreizehn
Kindern die zwischen 1815 und 1841 geboren
wurden.1 Nicht alle überlebten die ersten Jahre
nach der Geburt.

Die Gemeinde Pfronstetten hatte damals noch
keine eigene Pfarrei. So erfolgte Ludwigs Taufe,
wie in jener Zeit üblich, am Tag der Geburt in

Tigerfeld (heute Teilort der Gemeinde Pfronstetten
) durch den Pfarrer Paul Munding.2
Der Vater Ludwig Stemmers hatte als Regimentsmetzger
eines württembergischen Jägerregiments
1812 am Russlandfeldzug Napoleons
teilgenommen und war nach dem Tod des
Regimentsarztes zum „Feldscher" aufgestiegen.
Damit war er ohne eigentliche medizinische
Ausbildung für die Behandlung der Verwundeten
, für Amputationen und andere Maßnahmen
der „niederen Chirurgie" zuständig. Nikolaus
Stemmer überlebte die Katastrophe des Russ-
landfeldzuges und kehrte in die schwäbische
Heimat zurück, um seine alte Tätigkeit als Metzger
und Wirt wieder aufzunehmen. Er heiratete

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