Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 29.2009
Seite: 52
(PDF, 23 MB)
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Ein weiterer Einschnitt in die Ernährung der
Schramberger Einwohnerschaft ist die Reduzierung
der Fleischration von 250 g pro Woche
auf 150 g pro Woche und Person zum 1. August
1918. Zusätzlich zu dieser Maßnahme wird die
sogenannte „fleischlose Woche" eingeführt,
welche am Sonntag, dem 4. August 1918
bekannt gemacht wird. Auf je zwei Wochen, in
denen Fleisch konsumiert werden darf, folgt
eine Woche, in der es allen, außer Schwerarbeitern
, untersagt ist, Fleisch- und Wurstwaren zu
essen. In der fleischlosen Zeit wird im Gegenzug
die Ration der anderen Lebensmittel wie
Brot, Kartoffeln o. ä. erhöht. Die erste fleischlose
Woche findet vom 19. bis 25. August 1918
statt. Diese Einteilung des Monats in Wochen, in
denen Fleisch gegessen werden darf und in
fleischlose Wochen, wird bis zum Ende des
Krieges am 9. November 1918 beibehalten.
Die immer kleiner werdenden Rationen und
die vielseitigen Einschnitte in die Ernährung
der Bevölkerung machen deutlich, dass es
immer schwerer wird, den Kriegsalltag zu
bestreiten. Trotz der erforderlichen körperlich
harten Arbeit in der Landwirtschaft und in den
Fabriken, werden Lebensmitteleinheiten ständig
reduziert, sodass die Familien nicht ausreichend
mit Nährstoffen und Kalorien versorgt
sind. Auch ein Grund dafür, dass im gesamten
deutschen Reich eine gewisse Kriegsmüdigkeit
entsteht.

Darüber hinaus treffen schon seit den großen
Schlachten um Verdun und an der Somme
(1916) gehäuft Gefallenenmeldungen ein.
Wie die Schramberger damit umgingen und
welche Auswirkungen diese Todesnachrichten
auf die Stimmung innerhalb der Bevölkerung
hatten, soll in der nächsten Ausgabe der
„D'Kräz" erläutert werden.

Anmerkungen

1 Der Haß Rußlands. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1914),
Nr 149 von Donnerstag, 02. Juli 1914.

2 Zur Beruhigung. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1914), Nr. 171
Dienstag, den 28. Juli 1914.

3 Vgl.: Ebd.

4 Hin und her. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1914), Nr. 173 vom
Donnerstag, 30. Juli 1914.

5 Eintrag vom 04. August 1914. In: Pfarrchronik Kath. Pfarrei
Schramberg Nov 1897 - Juli 1953, Archivaliennr. Dek 1 Kath.
D7.

6 Mobilmachung. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1914), Nr. 177
vom Dienstag, den 04. August 1914.

7 Sparkassen. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1914), Nr. 178 von
Mittwoch, den 05. August 1914.

8 Zahlenangaben nach KOHLMANN Carsten in: „Jeder Zünder
mehr kostet den Feind Soldaten". In: „Schwäbische Zeitung"
(1998), Nr. 258 von Samstag, den 07. November 1998.

9 Vgl.: Vom Rathaus. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1914),
Nr. 181 von Samstag, 08. August 1914.

10 Bekanntmachung. In: „ Schwarzwälder Tagblatt" (1914),
Nr. 203 von Freitag, 04. September.

11 Vgl.: Bekanntmachung. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1914),
Nr. 205 von Sonntag, 06. September 1914.

12 Stimmen aus dem Publikum. In: „Schwarzwälder Tagblatt"
(1914), Nr. 296 von Mittwoch, 23. Dezember 1914.

13 Vgl.: KIELMANSEGG, Peter Graf: Deutschland und der Erste
Weltkrieg. Frankfurt am Main 1968, S. 174.

14 Vor dem Gemeinderat und Bürgerausschuss. Auszug aus dem
Gemeinderatsprotokoll vom 12. Februar 1915. Einsehbar im
Stadtarchiv Schramberg,Gemeinderatsprotokoll (1913-1915),
Bd. 41.

15 Seid sparsamer! In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1916), Nr. 10
von Freitag, 14. Januar 1916. Hervorhebungen vom Original
übernommen, d. Verf.

16 Regelung des Butterverbrauchs. In: „Schwarzwälder Tagblatt"
(1916), Nr. 53 von Samstag, 04. März 1916.

17 Siehe dazu: Fleischkarten in Württemberg. In: „Schwarzwälder
Tagblatt" (1916), Nr. 84 von Sonntag, 09. April 1916.

18 Vgl.: Stellt Milchziegen ein. In: „Schwarzwälder Tagblatt"
(1916), Nr. 86 von Mittwoch, den 12. April 1916.

19 Vgl.: KIELMANSEGG (s. Anm. 12), S. 178.

20 Ohne Überschrift. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1916),
Nr. 115 von Donnerstag, 18. Mai 1916.

21 Siehe dazu: Ohne Überschrift. In: „Schwarzwälder Tagblatt"
(1916), Nr. 164 von Mittwoch, 19. Juli 1916.

22 Kartoffel statt Kohlrübe. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1916),
Nr. 267 von Samstag, 18. November 1916.

23 Siehe dazu: Annonce der Städtischen Nahrungsmittelkommission
. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1916), Nr. 284 von Samstag
, 09. Dezember 1916.

24 Vor dem Gemeinderat und Bürgerausschuss. Auszug aus dem
Gemeinderatsprotokoll vom 18. Januar 1917. Einsehbar im
Stadtarchiv Schramberg, Gemeinderatsprotokoll Bd. 42,
S. 318 - 320. Schreibweise des Originals übernommen, d. Verf.

25 Siehe dazu: Schreiben des Nahrungsmittelamts. Einsehbar im
Stadtarchiv Schramberg, Archivaliennr. 643.

26 Vgl.: Kartoffelernte und Kartoffelpreis. In: „Schwarzwälder
Tagblatt" (1917), Nr. 236 von Samstag, 13. Oktober 1917.

27 Preise von 1913 entnommen aus: „Handel und Verkehr". In:
„Schwarzwälder Tagblatt" (1913), Nr. 143 von Dienstag, den
24. Juni 1913 und Nr. 137 von Dienstag, 17. Juni 1913. Preise
1918 entnommen aus: Die Kosten der heutigen Lebenshaltung
. In: „Schwarzwälder Tagblatt" (1918), Nr. 145 von Dienstag
, den 25. Juni 1918.

28 Stimmen aus dem Publikum. In: „Schwarzwälder Tagblatt"
(1918), Nr. 17 von Sonntag, den 20. Januar 1918.

Zur Autorin:

Carmen Huber, 1985 in Schramberg geboren,
hat gerade an der Pädagogischen Hochschule
Freiburg ihr Studium für das Lehramt an
Grund- und Hauptschulen mit dem Ersten
Staatsexamen (Fächer: Deutsch, Geschichte,
Politikwissenschaft) abgeschlossen. Schon seit
ihrer Schulzeit am Gymnasium Schramberg
interessiert sie sich für Geschichte, vor allem
für die Regionalgeschichte.

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