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dargestellten Damm und den Höhenlinien würde
ergeben, dass die Wasserfläche ca. 10 Hektar groß
gewesen wäre. Dies würde etwa der Größe des
Schömberger Stausees (Zollernalbkreis) entsprechen
.
Größe des Weihers vermutlich 14 Hektar
Vermutlich war der Weiher jedoch noch größer:
• An beiden Enden deuten jeweils weiherseitig
vorhandene Böschungen in der Fortsetzung des
Dammes darauf hin, dass dieser ursprünglich
länger war. Obwohl heute die noch vorhandenen
Teile des Dammes des ehemaligen Weihers
vollständig im Wald liegen, ist er im LIDAR-Bild
(siehe Abbildung links) hervorragend zu erkennen
. Nördlich endet der eindeutige Damm (hier
ca. 3 Meter hoch) an einem Einschnitt quer
zum Damm. Danach ist kein Damm mehr vorhanden
, sondern nur noch eine Böschung, diese
in Verlängerung der weiherseitigen Dammböschung
. Auf der weiherabgewandten Seite fällt
das Gelände rampenförmig. Nördlich der Böschung
folgt ein Graben, auch dieser quer zum
Damm.
• Auch am südlichen Dammende setzt sich eine
Böschung (weiherseitig) fort. Diese ist im
LIDAR-Bild leider nicht so plastisch sichtbar.
Die LIDAR-Auswertung scheint hier am Waldrand
an ihre Grenzen zu stoßen.
• In der Karte der württembergischen Landesvermessung
von 1836 (siehe Abbildung links)
führt ein schmaler Streifen „Weide mit Gebüsch"
in Verlängerung des heute noch bestehenden
Dammes bis zum dargestellten (heute nicht
mehr existenten) Gebäude. Westlich und östlich
des Weidestreifens befinden sich Ackerflächen.
Das Vorhandensein des Dammes könnte der
Grund dafür sein, dass Ackerbau in diesem Streifen
nicht möglich war. Die Geländeerhöhungen
im Bereich des heute in der Verlängerung des
Dammes stehenden Hauses (siehe LIDAR-Bild)
scheinen neueren Datums zu sein.
• In der Karte „ Grundriß über den Sr. Excellenz
Herrn Grafen von Bißingen eigenthümlich Zugehörigem
Weyherhof samt dem daranstoßenden
schon längst im Besitz habenden Weyher
in der Bann Eichhalden liegend" des Geometers
Der Damm des „Großen Weihers" im Bereich des Durchflusses
des Weiherbaches (unten). Die Höhe des aufgeschütteten
Dammes (8 Meter) wird erst durch die Person
auf der Dammspitze erkennbar Die flachere Böschung (im
Bild rechts) war dem Weiher zugewandt.
Foto: Jürgen Hils
J. A. Weeber von 1811 ist der Damm dargestellt.4
Auf der Karte endet dieser im Norden am Weg
nach Aichhalden, örtlich ist direkt beim Weg
heute keine Böschung o.ä. erkennbar (siehe LIDAR
-Bild). Eine Aussage zum südlichen Dammende
auf dieser Karte ist nicht möglich, da um
dieses keine Punkte verzeichnet sind, die sich
verlässlich auf einer aktuellen Karte bzw. der
Flurkarte von 1836 identifizieren lassen. In der
Karte von 1811 ist keine Öffnung des Dammes
im Bereich des Durchflusses des Weiherbaches
dargestellt. Möglicherweise floss der Bach damals
noch in einem unterirdischen Kanal unter
dem Damm durch.
Mithilfe der auf der Karte eingezeichneten
Maßstabsleiste lässt sich die Länge des dargestellten
Dammes mit gut 230 Meter ermitteln.
Dieser Wert kann jedoch, aufgrund der Genauigkeit
damaliger Karten, nicht als exakt angesehen
werden.
• Bei der Rekonstruktion der Wasserfläche des
ehemaligen Weihers mit den Höhenlinien einer
topographischen Karte fällt auf, dass sich bei
einer angenommenen Wasserspiegelhöhe von
ca. 683 Meter ü. NN jeweils ein bei der württembergischen
Landesvermessung 1836 einge-
4 Archiv der Grafen von Bissingen und Nippenburg, Kl 2
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