Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 37.2017
Seite: 67
(PDF, 21 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_37/0067
auf der Vorder- und Hinteraichhalden vertauscht
waren.

In den überlieferten Notizen Köhlers befinden
sich auch einige Seiten, die mit „ Verzeichniß der
Mängel - Fehler - und Unrichtigkeiten der Karte
vom Herzogthum Wirtenberg von M. Joh. Ma-
jer...l710u bezeichnet und 1790 datiert sind.25
Fehler in der Karte aus unserer Gegend sind dort
jedoch nicht aufgeführt. Köhler hat sich wohl intensiv
mit der Karte beschäftigt und diese (oder
eine ihrer vielen Nachfolger) wohl auch für seine
Chronik verwendet.

1833 wurde Pfarrer Köhler vom württembergischen
König zum korrespondierenden Mitglied
des Vereins für Vaterlandskunde berufen (ordentliches
Mitglied konnte nur werden, wer in Stuttgart
wohnte). Es ist durchaus möglich, dass Friedrich
August Köhler auch am Universallexikon
von 1841 beteiligt war. In der Vorrede des Universallexikons
schreibt dessen Verfasser Carl Theodor
Griesinger:" Viel verdanke ich Freunden und
Bekannten, deren Namen ich nur nicht nenne,
weil sie mich selbst darum baten. Mit Freuden
gaben sie mir Auskunft, mit Freuden übernahmen
sie sogar die Bearbeitung einiger Artikel?

Des Rätsels Lösung liegt im Schachen

Wo lag aber nun der Weiler Heiligenbronnzu in
Aichhalden? Auskunft hierüber gibt der uPfarr-
markungs Abriß von Eichhalden" vom Schram-
berger Geometer Weeber von 1824.27 Hier ist beim
Weg nach Heiligenbronn (nach Heiligenbronen),
nachdem dieser vom „Vicinalweg nach Waldmö-
ßingen" abzweigt, neben zwei Häusern "Eichhaider
Wälle oder Heiligenbronzu " verzeichnet. Heiligenbronnzu
waren die Gebäude westlich des Aich-
halder Wäldles (heute Schachen 20 bis 22), die
am damals üblichen Weg von Aichhalden nach

25 Hauptstaatsarchiv Stuttgart. J 15 Bü 10

26 Universallexikon, S. III (s. Anmerkung 18)

27 abgebildet auf der Innenseite des Rückumschlages von:
Fritz Dieter Haller: Flurnamen in der Markung Aichhalden;
1987 - dort jedoch kein Quellenangabe. Der westliche
Teil der Karte (ohne Heiligenbronnzu) ist abgebildet in:
Lothar Späth: Die Geschichte der Aichhaider Mühle;

D' Kräz 18/1998, S. 31 - dort mit Hinweis auf das Gemeindearchiv
Aichhalden, wo die Karte jedoch nicht auffindbar ist.

Abzweigung des früher üblichen Weges von Aichhalden
nach Heiligenbronn von der heutigen K 5527 im Schachen.
Die an diesem Weg liegenden Höfe vor dem Aichhaider
Wäldle wurden früher „Heiligenbronnzu" genannt.

Foto: Jürgen Hils

Heiligenbronn lagen - deshalb diese Bezeichnung.
Der Weg ist heute in seiner damaligen Trassenführung
noch teilweise vorhanden, im Wald als
Waldweg, der gerne als Wanderweg von Aichhalden
/Schachen nach Heiligenbronn genutzt wird.

Die Fehler in Majers Karte sorgten viele Jahrzehnte
für Unklarheiten und Verwirrungen. Selbst
noch 1864 - mehr als 150 Jahre nach Erscheinen
der Karte und fast genauso langer Trockenlegung
des Weihers - schreibt Friedrich August Quen-
stedt, der „Vater der schwäbischen Geologie",im
Buch „Geologische Ausflüge in Schwaben": Die
Eschach „...kommt auf Majers Charte aus dem
großen Aichhaider See am Schwarzwalde, was
ihr Ansprüche an die Quelle geben könnte".28

Zum Autor

Jürgen Hils, Jahrgang 1961, ist Vermessungstechniker
. Er ist in Aichhalden aufgewachsen und lebt in
Rottweil. 2016 legte er mit dem Buch „Grenzen und
Grenzsteine - Bemerkenswertes in und um Aichhalden
, Rötenberg und Bach-Altenberg" (im Selbstverlag
) eine umfassende Dokumentation zu dieser Thematik
vor.

28 Tübingen, 1864. S. 41

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