Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 37.2017
Seite: 69
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Fronleichnamsprozession der Katholischen Kirchengemeinde auf dem Rathausplatz 1949 mit dem Fronleichnamsaltar
vor dem Hotel „Post" - nach ihrem Verbot während der NS-Zeit wurden die Prozessionen in der Nachkriegszeit zu einer
machtvollen Demonstration der Kirche. Foto: Stadtarchiv Schramberg, Bestand Foto-Drogerie Schwer

tieren. Die gefährlichsten Situationen entstanden
vor allem während des vorabendlichen und frühmorgendlichen
Gestaltens des Blumenteppichs.
Während der Straßenverkehr normal in beiden
Richtungen über den Verkehrsknotenpunkt am
Rathausplatz floss, bewegten sich junge Menschen
in der dabei gebotenen Eile, Begeisterung und einer
daraus entstehenden Hektik zumeist ausgesprochen
spontan an ihrem kurzzeitigen, durch
den Fahrzeugverkehr stark gefährdeten „Arbeitsplatz
". Also musste etwas geschehen, was die Situation
entschärfen konnte.

Technisch war die Verlegung des Altars kein Problem
. Am Festvortag baute das Zimmergeschäft
Markus Flaig unter der bekannt tatkräftigen und
gewohnt lautstarken Leitung von Franz Flaig
(1919-2000) das bisherige hölzerne Altargehäuse
nicht mehr unter dem überkragenden Balkon des
Hotels „Post", sondern unmittelbar vor dem Mohrenbrunnen
auf. Auch maßliche Änderungen ergaben
keine Schwierigkeiten. Holz kann man bekanntlich
verkürzen und notfalls auch verlängern.
So stand schon bis zur Mittagspause der Altarkasten
am nunmehr neuen Platz.

Für den Nachmittag war die Anbringung des großen
Altarbildes vorgesehen. Dabei handelte es
sich um eine Darstellung der Apostelfürsten Petrus
und Paulus, welche über das ganze Jahr hinweg
in der St. Maria-Kirche seinen Staubfängerplatz
am Aufgang von der Sakristei zur früheren
gräflichen Empore behauptete. Nur an Fronleichnam
kam das große Bild für gerade mal einen Tag
lang in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Motivmäßig
hatte es mit der Thematik des Fronleichnamsfestes
kaum etwas zu tun. Dafür erheblich mehr
mit der Tradition. So lange man sich erinnern
konnte, zierte es den in der Stadtmitte liegenden
größten der „herrgottstäglichen" Straßenaltäre.
So sollte es natürlich auch 1958 wieder sein. Doch
es kam etwas anders.

Als „Altsenior"3 der für diesen Altar zuständigen
Kolpingsfamilie ging ich am Mittwochnachmittag
etwas früher aus dem Geschäft, um zu sehen, wie
der vom Zimmergeschäft Flaig aufgestellte Altar
am neuen Platz wirken würde. Bei der Einfachheit
der Umstellung erwartete ich keinerlei Überra-

^ Der Kolping-„Altsenior" war Vorsitzender der Gruppe
„Altkolping" mit den bereits verheirateten Mitgliedern.
Dessen Alter war unwesentlich.

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