Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 7946,v
Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 50
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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50

Engelbert Krebs:

Weise des Frauenklosters St. Markus zu Straßburg lebenden Beginnen der
Adelhauser „Samnunge" auf Bitten der Gräfin Adelheid von Freiburg und
des Mönches Wernher von Tennibach mit Zustimmung der Äbtissin von
Waltkilche, Patronin der Pfarrkirche Adelhausen, und des Plebanus Albert
daselbst in Schutz nimmt und sie von der Jurisdiktion der Pfarrkirche befreit
. (Abgedruckt ist die Urkunde Diözesanarchiv Xlll, 234 u. Reg. 1461
in den Regg. epp. Const. I.) Die Urkunde trägt das Datum 12. Okt. 1234.
Derselbe Bischof hatte in derselben Weise im Dezember des Vorjahres die
Gründung des Konventes zu Thöß nach der Regel von St. Markus in
Straßburg gestattet (Regg. epp Const. I. 1454) und erlaubte im Jahre 1235
den Predigern, Kloster und Kirche zu Freiburg zu errichten (reg. epp
Const. 1464). Damit kann übereinstimmen, was die von König edierte
Chronik der Anna v. Munzingen sagt: „Nach XV jähren sant Dominici tode
do hub sich ein convente by Friburg in einem dorffe, heisst Adelnhusen
und waren alle arme Swestern und waz dennocht nüht huses ze Friburg
brediger ordens." Das XV. Jahr nach dem 1221 erfolgten Tode Dominici
ist nicht, wie König meint, 1236, sondern nach alter Zählweise 1235, und
damit stimmt, daß sich damals noch kein Predigerkonvent zu Freiburg befand
. Denn erst im Verlauf dieses Jahres kamen die Prediger hier zu
Haus und Hof Nicht aber stimmt, daß erst in diesem Jahre die Beghinen-
sammlung zum Kloster werden sollte, wie Anna ausdrücklich sagt. Jedenfalls
haben wir es mit einem Schreibfehler in der König vorgelegenen Abschrift
zu tun, so daß statt der alten Vier die derselben ähnliche Fünf
gesetzt wurde, während es heißen müßte: Nach 14 Jahren. Dann sind wir
im Jahre 1234, und in diesem spielt sodann die Geschichte von „Kuni-
gund Gräfin von Sulz, Rudolf von Habsburgs Schwester", welche
nach alter Freiburger Tradition frühe in den Konvent eintrat und der folgenden
kurzen Quellenuntersuchung wohl wert ist. (Eine eingehendere Besprechung
behält sich Herr Dr. Albert vor, dem ich, wie oben bemerkt,
für diese Notizen hier viel verdanke.)

Die Gründung ist in der Urkunde durch den Hinweis auf das Straßburger
Sankt Markuskloster hinreichend als Werk der Straßburger Domi.
nikaner gekennzeichnet — ebenso wie die Thösser Gründung. Und Anna
von Munzingen erzählt min auch, daß die Straßburger Prediger in Freiburg
und in Sulz gebettelt (terminiert) und so die verwitwete Gräfin
v. Sulz, „die waz Kunig Rudolfs Swester", bestimmt haben, in Adelhausen
einzutreten, „damit ein Kloster da entstünde". König verweist in
der Anmkg. auf Sulz im Elsaß. Die Sache hat aber ihre großen Beden,
ken. Ein Grafengeschlecht der Sulz im Elsaß läßt sich nicht nachweisen
Wohl aber saß zu Sulz am Neckar, das recht wohl von den Straßburger
Dominikanern bereist werden konnte, ein mächtiges Grafengeschlecht
von Sulz (siehe die Stammtafel bei Stälin, Württembergische Geschichte
II, 241'. Zwei derselben, Alwig V. und Berthold I., kommen 1235 zum
letzten Male urkundlich vor. Keiner von diesen kann der Gemahl unserer
Gräfin gewesen sein, weil sie durch den Eintritt in Adelhausen, das erst


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