Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 7946,v
Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 51
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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Die Mystik in Adelhausen.

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danach' — aber datiert 1234 — Kloster wurde, im Jahre 1234 schon als
Witwe bezeichnet ist. Einen andern um diese Zeit verstorbenen Grafen
von Sulz festzustellen, ist allen Bemühungen zum Trotz mißlungen.

Dje Sache wird aber noch verwickelter. Die Stammtafeln der Habsburger
lassen uns ganz im Stiche. Rudolf von Habsburg, 1218 als ältester
Sohn Rudolfs des Älteren geboren, hatte zwei Schwestern, deren eine sich
mit dem Grafen Heinrich von Küssäberg und nach dessen Tod um 1251
mit Otto von Ochsenstein vermählte. Die andere trat nach Matthias
von Neuenbürgs Bericht in Adelhausen ein. Irgend welchen Namen oder
gar die Bezeichnung: des Grafen von Sulz Wittwe, gibt Matthias nicht an.
Eine spätere Quelle jedoch, das Chronicon episcopatus Constautiensis, nennt
diese Frau, die in Adelhausen Nonne wurde, Martha. Da der Verfasser
derselben, der 1526 gestorbene Historiograph Maximilians I , Jacobus Man-
lius, 1493 — 1526 zu Freiburg lebte, wird sein Zeugnis, für das die Chronik
allerdings keine urkundlichen Belege bringt, immerhin beachtet werden
müssen. Der Name Kunigunt aber kommt für eine der beiden Schwestern
Rudolfs zuerst in Habsburger Stammtafeln des 17. Jhdts. vor, wo er von
Guillimann, einem Freiburger Professor dieser Zeit, der Ochsensteinerin,
nicht der Nonne, beigelegt wird (vgl. auch Redlich, Rudolf von Habsburg.
1903. Anhang. Stammtafeln). Die in Freiburg lebendige Tradition aber,
der König blindlings folgte, spricht diesen Namen der Adelhauser Nonne
zu. Merkwürdigerweise jedoch kennt das auf Vollständigkeit Anspruch
machende Schwesternverzeichnis des Johannes Meyer vom Jahre 1480
Handschrift im Freiburger Stadtarchiv — keine einzige Kunigunt, auch
keine Gräfin von Sulz, nur eine Anna und eine Agnes von Sulz, ohne jeden
Titel. Wohl steht der Name Kinigunt im „Excerptum oder Uszug"
Meyers fol. 269 v° Zeile 9. Jedoch hat Dr. Albert die in späterer Zeit
vorgenommene Einfügung desselben entdeckt und sogar die Hand des
Schreibers als die des Maldoner festgestellt, der im 18. Jahrhundert hier
tätig, sich um die Geschichte des Breisgau wohlverdient gemacht hat (über
ihn vgl.: Albert, die Geschichtschreibung der Stadt Freiburg. Festgabe
der Bad. Histor. Kommission zum Freiburger Historikertag. Karlsruhe 1901,
pag. 61 f.). Vielleicht hat Maldoner sieb zu dieser Interpolation verleiten
lassen durch folgende Notiz in der „Chronica" Meyers, H. S. im Freiburger
Stadtarchiv, zum Jahre 1234: „und dz ouch die wirdige frow Künignt
(nt ist durchgestrichen!) Rudolf von Habsburgs swester zu im kam, durch
die dem Kloster Adelhausen grosse Ding beschallen."

Eine weitere Erwähnung der Schwester Rudolfs kommt im Leben
der Elsbeth Von Ungarn in Thöß vor. (Murer, Helvetia saneta, Luzern
1648, pag. 304.) „Nach ihrer Profession gab ihr die Königin Agnes zu
einer Lehr- und Zuchtmeisterin eine Klosterfraw von Freiburg aus
dem Gotteshaus, S. Catharina im Wuhr genannt, vom Geschlecht von
Bussnang, ein Tochter des Königs Rudolfen von Habsburg
Schwester." Auch von der Seite der Bußnanger her ließ sich in der
Sache nichts Befriedigendes finden.

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