Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 7946,v
Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 52
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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Engelbert Krebs:

Nach diesen Feststellungen muß es vorerst aufgegeben werden, über
die rätselhafte Frau, die zuerst als Gräfin von Sulz, dann als Martha,
dann namenlos, endlich als Kunigunde in den Quellen und Traditionen
vorkommt, historische Sicherheit zu erwarten, bis die Erschließung des
großen noch völlig unbenutzten Adelhauser Archivs auch hierüber Auskunft
gibt.

1245 wurde Adelhausen der im Wortlaute noch erhaltenen Urkunde
Innozenz' IV. (König, Diöz.-Arch. XIII, 236) zufolge der c'ura monialium
der Predigerbrüder dauernd unterstellt; daß Rudolfs Schwester hiebei die
Rolle spielte, die ihr von Anna v. Munzingen u. Jon. Meyer zugeschrieben
wird, ist sehr glaubwürdig, wird aber in der genannten Urkunde nicht erwähnt
. 1282 brannte der Chor ab und wurde durch Anna von Nüfern neu
erbaut (Diöz. Xllf, 135 und 163). „Die sechste Priorin", sagt König,
„Anna von Munzingen" verfaßte dann 1318 die Cbronik, die unserer Arbeit
zugrunde liegt.

Diese Bezeichnung bei König ist ebenso unrichtig, wie die 1. c. 148
geinachte Bemerkung, daß, nach dem Totenbuch von St Katharinen,
Anna am 8. Juni zwischen 1327 und 1354 starb. Die hier aufgeführte
Anna wird ausdrücklich soror nostra genannt und ist urkundlich als
im Jahre 1315 mit ihrer Schwester Adelheid in St. Katharinen lebend festgestellt
(Urk. des Heilig. Geistspitals I, 97). Sie ist die Tochter des Ritters
Johannes von Munzingen, die Nichte des Ritters und Bürgermeisters
Heinrich von Munzingen. Daß sie nicht mit leeren Händen ins Klostor
kam, beweist der schöne noch erhaltene Munzingerteppich, der aus derselben
Zeit stammt wie der Teppich der Anna Malterer, die mit ihr im
Kloster war. Die Munzinger und Malterer erscheinen sehr oft in diesen
Jahren unter den Freunden und Stiftern des Klosters, wie sich aus dem
genannten Seelbuch feststellen läßt. Unsere Anna von Munzingen mag eine
Verwandte dieser Schwestern gewesen sein. Daß sie aber nicht die 6. Priorin
war, mag aus der Priorinnenliste hervorgehen, die im folgenden aus
dem Schwesternverzeichnis Meyers, der Annaschen Chronik, den Urkunden
des hl. Geistspitals und einigen urkundlichen Belegen in Kriegers topographischem
Wörterbuch für das Großherzogtum Baden (2. Auflage unter
„Adelhausen") zusammengestellt ist.

1. Anna von Seiden 1245 (Anna pag. 154, bei Meyer datiert).

2. Berchthe von Oberried (Anna pag. 158, bei Meyer genannt).

3. Mechthild Tuscheliu 1260 (Anna pag. 161, bei Meyer datiert, urkundlich
in Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 18, 477).

4. Adelwigis zur Zeit Urbans IV. (1261—64) (bei Meyer datiert, urkundlich
in Regg. epp. Const. 1, 2090).

5. Ita von Nellenburg 1277 (Anna pag. 159, bei Meyer genannt, urkundlich
bei Krieger 1. c.

6. Elisabeth von Buggingen 1284 (urkundlich bei Krieger 1. c).

7. Engelsind von Endingen 1288 (bei Meyer datiert).


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