Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 7946,v
Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 64
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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64 Engelbert Krebs:

klosters war ein wirtschaftlicher, religiöser und charitativer
zugleich. Die „Bekümmerung mit Ämtern" spielt in unsern
Viten eine ebenso große Rolle wie die Feier des Chorgebetes,
die Samariterdienste der Krankenpflege und Armenunterstützung
und die schöne Liebestat, Mitschwestern und Weltleuten in
ihren Kümmernissen Trost und Hilfe zu spenden. Selbst Har-
nack hat diesem Zusammenschluß der vita activa und
contemplativa in der Blütezeit der Bettelorden begeistertes
Lob gesungenx). Von Bertha von Oberried, Gisela von Umkirch
, Mechthild Tuschelin, Mechthild von Waltershofen und
Anna Turnerin in Adelhausen, von Adelheid von Trochau,
Anne Vorchtlin, Ute von Regensburg und Anna von Weitersdorf
in Engelthal, von Mechthild von Eschenz in Katharinenthal,
Adelheid von Irlaiterbach und Mechthild von Sulz in Kirchberg,
und von vielen andern hier und anderswo wird gerühmt, daß
sie schwere und arbeitsreiche Ämter mit dein heiligsten Lehen
vereinigten, daß sie liebevolle Pflegerinnen und Trösterinnen
bekümmerter Mitschwestern waren 2).

Zu diesen Frauen, vor denen der moderne Mensch wohl
am ehesten geneigt ist, sich zu verbeugen, gehörte auch IIa
von Nellenburg, die als Priorin vitam activam et contem-
plati.va.ra wundersam zu vereinigen wußte und andern im
Leide eine milde Trösterin war. Sie ist uns außerdem einer
Frage wegen interessant, die heute durch Denifles Lutherbuch
neu aufgerollt ist.

„Die Mystik will Heilsgc wißhei t begründen." Diesen
Satz wirft Denifle seinem Gegner Harnack als völlig unhe-

') Lehrbuch der Dogmengeschichtc von Adolf Harnack. Band III
384 ff. Freilich ist auch dieses Kapitel von Mißverständnissen nicht frei,

•j Adelhausen: 158 f., 165, 161, 169 f., 176 f. Engelthal 14,
27, 32, 36. Katharinenthal 156, Kirchberg 4 u. 3 (hier heißt es wörtlich
wie in der Dominikusvita des Jordanus, daß die Heilige mit den Lachenden
lachte, mit den Betrübten weinte und die Schmerzen anderer tragen
half. Man vergleiche besonders die Berichte aus Thöß, bei Murer Uel-
vetia saneta 358 ff. und viele Berichte aus linterlinden.


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