Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 7946,v
Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 68
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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68 Engelbert Krebs:

thild von Waltorshoven erblickte nach der Kommunion Christum
als „wohlgezierten Herrn" x) vom Altar aus durchs Chorgestühl
wandeln und jeder Schwester nach ihrer Würde seinen Gruß
entbietend2). Es würde viel zu weit fähren, hier alle die
überraschend ähnlichen Fälle aus den andern Dominikanerklöstern
aufzuzählen; den Sieg wird doch immer die wunderbare
Irmgard in Kirchberg davontragen, die während des ganzen
Adventes „himmlich bewahrt" wurde, wie der technische Ausdruck
für die Darreichung der hl. Kommunion lautet3).

Zum erstenmal soll dies Wunder im Predigerorden zur
Zeit des zweiten Ordensmeisters Jordanus an einem deutschen
Bruder gesehen worden sein, dem der Heiland die Oblate in
den Mund legte4). Mechthild erzählt Ähnliches von einem
armen Mädchen, das nicht zur Messe gehen konnte5); mit der
9. Distinktion seines Dialogus aber leistet Caesarius von Heisterbach
das Meisterstück, 55 Hostien- und Kommunionge-
geschichtchen zu erzählen6). Ob die Anregung zu den
wunderbaren Sakramentserzählungen aus der Gregoriuslegende
stammte, die ja künstlerisch in der „Messe des hl. Gregorius"
so oft ihre bildliche Darstellung gefunden 7) ?

4. Mechthild Tuschelin,

„Wenn man zu dir spricht: Du bist unser Prior, du bist
unsere Priorin! Weiß Gott, mein Freund, damit ist große Ver-

') vgl. unter Elsbeth von Neustadt.

2) vgl. oben Schwester Reichgart unter Elsbeth von Valkenstein.

:1) Kirchberg 17. vgl. ebenda 2 u. 3. Dann aber in Unterlinden
163, 175, 278, 290, 351, 277 (wo Christus unter Assistenz von Gabriel und
Maria allen Schwestern die hl. Kommunion reichte). Engelthal 13. Katharinenthal
156, 159, 166. Thöfs 57 f.

4) Vitae fratrum 216. 6) Mechthild 33.

6) z. B. Caes. IX, 35 De femina religiosa quam Christus propriis
manibus communicavit IX, 36. Item de Hiltegunde vidua; IX, 39 wird die
Süßigkeit erwähnt, wie sie ähnl. Ite von Nellenberg versteht. Ähnlich
IX, 40. Das Leuchten der Hostie hat sein Prototyp im Gesicht der
Nonne von Walberberg IX, 33. Die Verwandlung der Hostie in Christiis
bei Thomas von Chantimpre. (Michael 164).

7) Kraus Geschichte der christl. Kunst II, 303—5.


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