Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 7946,v
Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 73
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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Die Mystik in Adelhausen. 73

Buße, werd ein geistlicher Mensch und laß sie es auch werden."

„Des folgten sie ihr und er ward ein Deutschherr, sie

kam in unser Kloster1)."

Reinlind von Bisek im Elsaß schied von ihrem Gatten.

Er ging mit 2 Söhnen zu den Deutschherren, sie kam mit °2

Töchtern nach Unterlinden ins Kloster 2).

Elsbeth von Stoffeln entsagte mit ihrem Gemahl dem

ehelichen Leben und fuhr mit 2 Töchtern gen Katharinenthal

zu den Nonnen, er ward mit 4 Söhnen Johanniter 8).

Aus etwas früherer Zeit erfahren wir von Marie v. Oig-

nies, daß sie mit ihrem Manne die eheliche Gemeinschaft löste,

um mit ihm sich der Pflege der Aussätzigen zu weihen und

später Nonne zu werden 4).

Auch für diesen dem 13. Jahrhundert charakteristischen

Zug, der sein Vorbild in der Agathenlegende findet5), haben
wir in Adelhausen eine Vertreterin in Gisela von Umkirch.
Sie faßte bei einer Einkleidung, der sie in Adelhausen beiwohnte
, solche Begeisterung für das Ordensleben, daß sie ihrem
Gatten 4 Jahre lang mit Bitten anlag, er möge von ihr scheiden
und ihnen beiden dadurch die Vertauschung des Ehestandes
mit dem Ordensstand ermöglichen. Wie in den
zuerst angeführten Berichten wurde der Ritter, als er ihr endlich
willfahrte, mit seinem Sohne Deutschherr, sie aber fand
mit der Tochter in Adelhausen Aufnahme. Sie ward dort eine
von jenen Frauen, die uns in Ita von Nellenburg und Mechthild
Tuschelin verehrungswürdig geworden durch die weise Vereinigung
des aktiven und kontemplativen Lebens.

') Engelthal 14.

-) Unterlinden 313. Dazu vgl. P reger II, 255. Vier weitere Töchter
der Familie traten in andere Dominikanerinnen-Klöster ein. Der Vorwurf,
den Preger bei dieser Gelegenheit der „Verirrung der Kirche" macht,
findet heute für jeden Einsichtigen seine Berichtigung durch die Arbeiten
von Nikolaus Paulus in der literarischen Beilage der Köln. Volkszeitung
1903 Nr. 14 u. Nr. 20, sowie durch Denifles Lutherbuch Band 1, Buch I,
Abschnitt 2, § 13 D. a) Katharinenthal 167. 4) Michael 159.

ö) Legen da aurea 48; vgl. auch Unterlinden 341.


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