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Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 81
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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Die Mystik in Adelhausen.

Die Erscheinungen des .Jesukindleins waren so zahllos
]), daß schon im 13. Jahrhundert David von Augsburg dagegen
bemerkte, Christus sei doch jetzt mit verklärtem Leib
im Himmel, er werde nicht mehr geboren und leide nicht
mehr. Was jene Personen sehen, sei ein Bild, das ihnen zur
Förderung ihrer Andacht gezeigt werde 2).

Besonders eifrige Betrachterinnen des Leidens Christi sahen
den Heiland mit den frischen Wundmalen8); merkwürdig
oft aber kommt der Erlöser in jener Verfassung vor, in der er
war, „als er ab der Säule genommen ward". Der Heiland
neben der Geifcselsäule muß eine besonders beliebte bildliche
Darstellung in den Häusern des Dominikanerordens gewesen
sein, und das Ansehen dieser Bilder mag bei den Visionen
seine Bolle mitgespielt haben. Die Belege dafür finden sich
bei Seuse, in Unterlinden, Adelhausen, Engelthal und Katha-
rinenthal4).

J) Unterlinden: 109, 158, 188, 198, 201, 207, 213, 219. Engelthal
24, 26, 29, 32, 36, 39, 43. Katharinenthal 154, 160, 173, 174 bis
180 an vielen Stellen. Kirchberg 5 (2 Fälle), 6, 8, 17. Adelhausen
170. In der Christnacht hat Margreth Plastrerin große Begierde, den Neu-
gebornen zu sehen. Plötzlich kommt vom Hochaltar ein Kindlein zu ihr.
Genau so wird die Geschichte nachher v. Gute v. Winzela erzählt 171.
Nun vergleiche man mit diesen Erzählungen Mechthild 273, vor allem
aber Vitae fratrum 319. (Einer deutschen Nonne erscheint das Kind),
endlich Caesarius VIII, 3. (Nonne!) VIII, 5; VIII, 2 hier sagt er: Ecce haec
visio spiritualis fuit sed in somnio facta.

2) Michael 142. Just dasselbe, was David sagte, schrieb Birlinger
nach Aufzählung vieler Kindleinvisionen Alemannia 15, 184: Dies Kind-
lein war das Jesuskindlein, d. h. es war etwas, was nicht existiert. Denn
das sollten wohlunterrichtete Christen doch wissen, daß unser Heiland kein
Kind mehr ist und daß er also, wenn er doch erscheinen wollte, nicht als
Kind, sondern als Mann erscheinen würde, wie er den Aposteln erschien,
indem er ihnen sagte: „Sehet meine Hände und Füße."

:!) vgl. Adel hau sen 184 in der oben erwähnten Vision der Wend-
lingerin. Katharinenthal 159. Thöß 58 ff. Unterlinden 285. Engelthal
28. Vitae fratrum 160 (fr. Teutonicus!) ibid. 312 (in Metz!).
Caesarius VIII, 9, 10, 11, 17, 18.

4) Seuse 308 u. 391 wo ein derartiges Bild beschrieben wird. Unterlinden
172. Adelhausen 170. Margret Flastrerin. Engel-
Festgabe für Finke. (i


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