Freiburger historische Bestände - digital

94 Engelbert Krebs:

Schwester bestellt ist, und daß sie ihres Heiles gesichert
wird, so sind uns das ja bereits wohlbekannte Dinge1).

„Klosternovellen."

„Es darf wohl nur als eine anmutige Klosternovelle gelten,
wenn Anna sagt, daß eines Tages, da die Schwestern (in Adelhausen
) sich zu Tisch begeben wollten, die Küchenmeisterin
ihnen erklärte, das Kloster sei arm, es gebe nichts zu essen.
Sie möchten in den Chor gehen und beten, daß der Herr ihnen
helfe. ,Und sie taten so und gingen miteinander in den Chor
und sangen Gloria in excelsis. Als sie gesungen, da hieß man
sie zu Tische gehen, ob ihnen Gott keine Gnade erzeigen
wollte. Da sie bei Tische saßen und das Gebet gesprochen,
da kam ihnen schönes Brot genug, daß sie Überfluß hatten.
Und die Jünglinge, die es brachten, waren ihnen unbekannt
und waren vordem noch nie gesehen worden. Dabei
merkten sie, daß es Engel waren, gesendet von Gott, den sie
so fleißig angerufen hatten in ihrer Notdurft'2)."

Die obigen einleitenden Worte Michaels zu dieser anmutigen
Klosternovelle dürften durch folgende Anekdote aus der
Vita Dominici eine interessante Erläuterung finden: Eines
Tages sagte der Kellermeister zu San Sisto in Rom den Brüdern
: Es ist kein Brot da. Da betete unser heiliger Vater und
es kamen zwei Jünglinge, die schön weißes Brot brächten,
vor dem Konvent sich verneigten und weiterhin nie mehr
g e s e h e n wurden;3).

Engelthal 24. Dann schon bei Mechthild 60. Adelliausen 171.
Christus steht der Mechthild Cramerin bei Tisch gegenüber, wie der Adelheid
v. Roet in Engelthal 8 und der Irmgard v. Rot in Kirchberg 13.
Über die Christiiserscheinungen bei Marie v. Oignies und Ludgard v. Tongern
siehe Michael 160 u. 163.

') vgl. oben unter Ite von Nellenburg und Elsbeth v. Valkenstein.

'-) Michael 169. vgl. Adelhausen 163.

:!) nach Konstantin v. Orvieto, Bartholomäus v. Trient und
Dietrich v. Apolda, vgl. A. S. 459, 586. Ein ähnliches Wunder soll