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Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 97
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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Die Mystik in Adelhausen. 97

schiedenen Variationen in den Engelthaler, Unterlindener, Ka-
tharinenthaler und Thösser Konventen 1).

Als letzte Klosternovelle mag hier eine Weissagung
über Adelhausen Platz finden, die der Elisabeth von Riegel
erteilt worden sein soll. Sie hörte vor dem Fronaltar eine
Stimme, die ihr verkündete: „Du sollst wissen, daß diese Stätte
so würdig ist, daß kein Mensch hier lang in der Todsünde
bleiben wird. Er wird entweder die Sünde bei sich bereuen
oder ausgestoßen werden. Und so würdig ist diese Stätte,
dal Gott es nicht gestatten wird, daß hier ein Leichnam beerdigt
werde, dessen Seele nicht würdig ist der Seligkeit2)."

Es genügt, hier ein wörtliches Zitat aus Vitae fratrum
zuzufügen: „Ich habe bei meinem Sohne erfleht und erreicht,
daß keiner in eurem Orden lange in der Todsünde verharren
könne. Er wird entweder sofort bei sich bereuen oder ausgestoßen
werden, damit er meinen Orden nicht beflecke." So
der Bericht des Gerard von Fracheto über die Worte unserer
lieben Frau an einen Bruder des Predigerordens aus der Zeit
des zweiten Ordensmeisters Jordanus3). Wie ich höre, wird
ganz dieselbe Anekdote auch vom Benediktinerorden und der
Gesellschaft Jesu erzählt.

Gesamtdarstellungen.

Mit der Geschichte vom Stifter Vasser, den die Schwestern
mit ihrem Gebet für einige Zeit zum Leben zurückgebetet, so
so daß er seine Sünden bezüglich unrecht erworbenen Gutes
noch zu beichten vermochte4), schließt Anna von Munzingen

l) Engelthal 30 u. 36. Thöfi 57 u. Greith 420. Unterlinden
208 u. 253. Katharinenthal 160 u. 173.

'-') Adelhausen 162. Der Elsbeth von Riegel ward ebenso wie
ein andermal der Eis von Valkenstein 157, als sie fürchteten, der Konvent
„zergehe", die himmlische Versicherung: „ihr zergehet nicht", genau
wie in Katharinenthal 182 der Margret von Fürstenberg.

:!) Vitae fratrum 119. 4) Adelhausen 185 f. Das Prototyp für
den wiedererwachten Mann mit dem ungerechten Gut siehe bei Caesarius
XI, 37, der die Geschichte von einem Straßburger (!) Bürger erzählt.
Festgabe für Finke. 7


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