Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 7946,v
Krebs, Engelbert
Die Mystik in Adelhausen: eine vergleichende Studie über die "Chronik" der Anna von Munzingen u. die thaumatographische Literatur des 13. u. 14. Jahrh. als Beitrag zur Geschichte der Mystik im Predigerorden
Freiburg im Breisgau, 1904
Blatt: 98
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
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Klosterkultur am Oberrhein

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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98 Engelbert Krebs:

ihre einzelnen Erzählungen, um noch einmal kursorisch über
die Vollkommenheiten des Klosters zu berichten. Sie beginnt
mit den Worten: „So erhört der Herr immer, wenn sie
ihn ernstlich um eine redliche Sache baten, den Konvent."
Vorher *) hat sie gesagt, da Ii eine Schwester Gepe ausdrücklich
versichert habe, Gott schlage ihr nie ein Gebet ab.
Daß wir dies auch von Schwester Irmgard in Kirchberg hören 2),
ist vielleicht nicht so bemerkenswert, wie der Umstand, daß
die jüngere Dominikuslegende — Dietrich von Apolda und
nach ihm die Lesungen des Breviers3) — dem hl. Ordensstifter
die Worte in den Mund legt: „Ich gestehe dir, daß ich
den Herrn nie um etwas gebeten, das er mir nicht juxta Votum
gewährt hätte. Doch habe ich es nie einem Menschen
gesagt und du schweige darüber bis zu meinem Tode."

Es hat nach den durch ihre Fülle wohl allmählich ermüdenden
Zusammenstellungen nicht mehr viel Wert, auf die
Seitenstücke zu den Schilderungen des allgemeinen Weinens
und Schreiens oder Verzücktseins nach der Komplet
hinzuweisen4), nur noch das mystische Schweben über der
Erde verdient eine ausführlichere Erwähnung. Metzi von
Waltershofen schwebt einige Ellen hoch über ihrem Bett, genau
wie Bruder Petrus in Santaren und Anna von Ramswag
in Katharinenthal5). Etliche wurden im Gebet vor Begierde
nach Gott erhoben und schwebten ein halbes Klafter hoch über
dem Boden, wie solches auch Stephan von Salanhac und nach
ihm Dietrich von Apolda über Dominikus, Thomas von Ghan-
timpre über Ludgard von Tongern, eine St. Haller Handschrift
über die hl. Margareth von Ungarn zu erzählen wissen Den

1) Adelhausen 161.

2) Kirchberg 14. vgl. Unterlinden 303.

3) Dietrich von Apolda A. S. 59. Dominikanerbrevier 6. Lektion
der Mette des 4. August, vgl. Gregoriuslegende in Leg. aurea 194.

|f) Adelhausen 186. vgl. Kirchberg 6, Thöß 43, Michael 164,
Engelthal 7, Preger II, 257, Vitae fratrum 259.
5) Adelhausen 176. Katharinenthal 175.
fi) A. S. 573 u. 574 Amkg.b. vgl. Michael 163, Greith 361 f.


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