http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/lebendiges_freiburg/0014
aus Gründen des Stadtbildes und bei der Deutschordenskommende wegen des Verlustes eines
heimatgeschichtlichen Zeugnisses (Stallungen der Ordenskommende).
Die ARGE Freiburger Stadtbild bemühte sich, mit drei Wettbewerben zur Sensibilisierung der
Bürger und Politiker beizutragen:
1. zugunsten eines Kulturdenkmals An der Mehlwaage
2. zugunsten des Freiburger Münsters
3. zugunsten des Stadtbildes (mit dem Wettbewerbstitel: Lieben Sie Freiburg?)
Die unbefriedigende Situation beim Denkmalschutz führte zur Kontaktaufnahme zu Vereinen
mit denkmalpflegerischem Interesse. Diese Kontakte dienten zunächst dem Erfahrungsaustausch
, mündeten dann aber in der Ausarbeitung von 21 Thesen zum Denkmalschutz. Außerdem
wurden die Vereine um Unterstützung bei einer landesweiten Aktion zur Verbesserung des
Denkmalschutzes gebeten. Die Ergebnisse dieser Aktion wurden der Landesregierung und den
Landtagsabgeordneten zugesandt.
Danach wurde eine Stellungnahme in Sachen Landesbauordnung mit einem vollständig ausgearbeiteten
Änderungsentwurf zur Landesbauordnung erarbeitet und das gleiche Verfahren wie
bei den 21 Thesen gewählt.
Durch Zufall erhielt die ARGE Informationen darüber, daß eine Firma beauftragt sei, ein Gutachten
über die Effizienz der Denkmalschutzverwaltung zu erstellen mit dem Ziel der Beseitigung
der flächendeckenden Denkmalverwaltung. Kurzfristig mußten die Unterlagen durchgesehen
, die Schwächen herausgearbeitet und eine Stellungnahme formuliert werden. Trotz des
hohen Zeitdruckes schloß sich eine Anzahl von Vereinen an und unterstützte unser Bemühen
um Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Denkmalschutzes.
Bei der Landesbauordnung hat sich die starke Lobby der großen Wohnungsbaugesellschaften
durchgesetzt. Die Zerschlagung der flächendeckenden Denkmalverwaltung konnte aber verhindert
werden.
Um Zeichen zu setzen, gründete die ARGE den Verein „Denkmalschutz für Freiburg i.Br. e.V.".
Zum einen sollte signalisiert werden, daß Bürger bereit sind, Verantwortung zu übernehmen
und nicht alles dem Staat überlassen. Zum anderen sollte der Staat an seine Verpflichtung erinnert
werden, sich allgemeinen gesellschaftlichen Aufgaben zu stellen anstatt sich diesen zu entziehen
.
Gegen die erheblich überzogenen Verdichtungsversuche in Herdern und in der Wiehre mußte
erst in jüngster Zeit angegangen werden. Sie stehen einer humanen Stadtentwicklung entgegen,
eine Verdichtung mit „Augenmaß" dagegen findet im allgemeinen Akzeptanz. Bei Kulturdenkmälern
ohne Umgebungsschutz ist dies häufig sehr problematisch. Bei Kulturdenkmälern mit
Umgebungsschutz ist eine Verdichtung jedoch nur in seltenen Fällen möglich, da der unbeeinträchtigte
Blick auf das Kulturdenkmal gewährleistet bleiben muß. Daher der engagierte Einsatz
12 für den Erhalt des Ensembles des ehemaligen Finanzgerichts am Aschoff-Platz und Bemühungen
, durch Neuaufstellung eines Bebauungsplanes in Herdern eine Verbesserung zu erreichen.
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