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selbe tragische Schicksal erlitt Franz Josef Prengle, 32 Jahre alt, am 18. September
1945. Er hatte den ganzen Krieg mitgemacht, kehrte kriegsversehrt
zurück und trat während der Arbeitszeit am Rheinufer auf eine Glasmine.
Das Engländerdenkmal am Schauinsland Gemeinde Hofsgrund
Auf dem Denkmal, in Gestalt eines schmalen steinernen Tores, steht in
Deutsch und Englisch in Runenschrift folgender Text:
„27 englische Kameraden kamen am 17. April 1936 auf der östlich nach
Hofsgrund abfallenden Halde durch nächtlichen Schneesturm und Nebel in
Bergnot. In völliger Erschöpfung starben hier:
Francis Bourdillon 15.10.1923 Alex Jack Eaton 16.6.1921 Pet. Har. Eller-
camp8.5.1922 Stanley M. Lyons 30.4.1922 Roy Mart. Witham 15.11.1921
Die Jugend Deutschlands ehrt das Gedächtnis der englischen Sportkameraden
durch dieses Denkmal."
Am 16. April 1936 kamen 27 englische Schüler im Alter zwischen 12 und 18
Jahren mit ihrem Lehrer Kenneth Keast in Freiburg an. Die Schüler stammten
aus London und waren nie zuvor in Deutschland gewesen. Der Lehrer hatte
in Deutschland Germanistik studiert. Nach der Übernachtung in der Jugendherberge
Peterhof brach die Gruppe am nächsten Morgen um 9 Uhr auf, um
über den Schauinsland nach Todtnauberg zur Jugendherberge zu wandern.
Von Günterstal aus begann man den Aufstieg auf den Schauinsland. Das Wetter war gar nicht
einladend, die Temperatur war morgens um 8 Uhr in Freiburg 1,5 Grad gewesen, und offensichtlich
hing Schnee in der Luft. Man wollte sich aber, wie in der Presse damals berichtet
wurde, von einem „kleinen April-Schneegestöber" nicht abhalten lassen. Auf dem Weg über
den Sohlacker wuchs die Schneehöhe langsam an, und der Gipfel des Berges war im Nebel verhüllt
. Das Wetter verschlechterte sich von Stunde zu Stunde. Unterwegs traf die Gruppe auf
einen Holzarbeiter, der „den Weg zur Höhe wies". „Da alle Schüler sich noch frisch genug zum
letzten Stück fühlten, entschloß sich der Lehrer weiterzugehen." An einem Wegweiser las man,
daß es noch 3,3 Kilometer bis zum Schauinsland waren, während man von Freiburg schon 8
Kilometer zurückgelegt hatte. „Daher schien es dem Lehrer begreiflicherweise richtiger, bis zur
Höhe durchzustoßen."
Infolge des beständigen Schneefalls wurden die Wege allmählich unkenntlich, man verlor die
Richtung, und sogar die eigenen Spuren waren in kurzer Zeit verweht und zugeschneit. An der
Kohlerhau nahm man statt des rechten Weges zum Rasthaus den linken zur Rodelbahn und
erreichte in mühseligem Klettern den Kamm des Schauinslands, wo ein starker Schneesturm die
schon völlig erschöpfte Gruppe anfiel. Der Nebel erlaubte nur eine Sicht auf wenige Meter. Aufs
Geratewohl stieg man den Hang hinunter in Richtung Hofsgrund. Wer nicht mehr weiter konnte
, wurde vom Lehrer ein Stück getragen, bei anderen ließ der Lehrer Posten zurück.
Engländerdenkmal am Schauinsland
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