Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 98/1280
Lebendiges Freiburg: zwischen Tradition und Fortschritt; zum 30jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild
Freiburg im Breisgau, 1997
Seite: 80
(PDF, 15 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/lebendiges_freiburg/0082
An einer Stelle des Hanges - heute befindet sich dort ein Gedenkkreuz - hörte der Lehrer das
Abendläuten der Kirche von Hofsgrund. Zwischen 20 und 20.30 Uhr vernahm man im Dorf
erste Hilferufe, und kurz danach wankten die ersten Schüler auf die verstreuten Häuser zu. Trotz
der außergewöhnlich schlechten Wetterlage und der fast unüberwindlichen Schwierigkeiten
beteiligte sich das ganze Dorf an den Rettungsarbeiten und der Suche nach den im Schnee
stecken- und liegengebliebenen Jungen.

Die Gruppe wurde im Gasthaus gesammelt. Der Lehrer half „tapfer und heldenhaft und leistete
Übermenschliches". Vom Haldenhotel und von Kirchzarten kämpften sich zwei Ärzte durch den
Schnee nach Hofsgrund und machten stundenlange Wiederbelebungsversuche. Für vier
Schüler, sie gehörten zu den jüngsten, kam jede Hilfe zu spät, ein fünfter starb später in der Klinik
.

Am nächsten Tag zog die Hofsgrunder Bevölkerung die Gruppe mit Schlitten unter großen
Mühen bis zum Steinwasen, wo ein Bus wartete und die Gruppe in die Klinik bzw. in die
Jugendherberge nach Freiburg brachte.

Auf Wunsch der Eltern der toten Kinder fand in Freiburg keine offizielle Trauerfeier statt. Die
toten Schüler wurden nach London zurück überführt.

In der Kirche von Hofsgrund findet sich in Deutsch und Englisch eine Erinnerungstafel:
„Der Abendruf des Glöckleins dieser Kirche führte in dieses Dorf herunter eine Gruppe englischer
Schüler, die sich am 17. April 1936 in dem schrecklichen Schneesturm auf dem Schauinsland
verirrt hatten, wobei auch fünf ihrer Kameraden das Leben verloren. Die Eltern der Schüler
wünschen hiermit, den Bewohnern von Hofsgrund für die in jenem Augenblick der Not so
bereitwillig gewährte Hilfe, Rettung und Gastfreundschaft ein Zeichen ihrer Dankbarkeit zu
geben."

Hans-Ulrich Gaus


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