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Dann würde der Name Maurer ein Ehrenname sein, und
man würde unseren Orden nennen, wenn man die Tugend,
die Religion, die Friedfertigkeit, die Wohltliätigkeit und die
reine Menschenfreude schildern wollte! So aber — es schmerzet
mich, dass ich es sagen muss, hat man immer nur den noch
Tür einen Maurer gehalten, der die Religion -für nichts hielt,
der den Lüsten gehorchte, der durch falsche Meinungen, durch
schiefe Urtheile von Wissenschaften schwatzte, die Freundschaft
im Munde führte, und alle Menschen tadelte, der sich
geheimnissvoll brüstete, und das Ba,nd der heiligsten Freundschaft
zu Nebenabsichten nützte.

Was konnte der Profane von uns denken, wenn er bisweilen
auf einen solchen seinwollenden Bruder stiess? Musste
er nicht vor unserer Verbindung erzittern, wenn er von einigen
Mitgliedern auf die ganze Gesellschaft schloss? Und war es
nicht schon ein höchst gelindes, höchst billiges Urtheil, wenn
er den Orden für ein Hirngespinnst, für ein grosses Nichts,
für einen unschuldigen Zeitvertreib hielt?

Liess er sich endlich dennoch zum Eintritt vermögen, so
vernahm er zwar vortreffliche Tugendregeln, goldene Weisheitslehren
; allein wer befolgte sie ? wer brachte sie in thätige
Ausübung? Der Meister vom Stuhl und der Redner, diese
zwei Herolde der Tugend predigten von der Reinigkeit des
Herzens, von der Lauterkeit der Sitten, und schlichen heimlich
auf den Wegen, für welche sie den Lehrling, den Gesellen
warnten. Dies war das Bild der Freimaurerei vor zehn Jahren
in hiesigen Staaten, wofür manchen Profanen ekelte und wo
an keine regelmässigen Logen-Arbeiten gedacht werden konnte,
weil Dunkelheit und Unwissenheit das Erdreich bedeckte, und
Gleissnerei und Priestergewalt des wahren Maurers Emporstreben
hinderte.

Endlich brach die holde Morgenröthe an; der weisen
Mitregierung unsers Landesvaters Josephs war es aufbehalten,


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