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Augustiner Chorherrenstifte—Wettenhausen, Reichsstift.
Nr.
Pröpste
Geburtsort
Beginn der Regierung
(resp. kommt vor, erwählt, confirmiert)
Ende der Regierung
(resp. resigniert, transferiert,
abgesetzt, gestorben)
28
Dionysius von Rehlingen1) 252
(Patricius Augustanus) geb. 16. April
1610, Prof. zu Heiligkreuz, Augsburg
1626, Primiz im Stifte Seckau 6. Aug.
1634
erw. id. Juli lböo, bened. 4. Aug.
j lo. r eor. lby£
29
Friedrich I. Vogl (Vogel) 25o
geb. 7. Mai 1639, Prof. 24. Juni 1655,
Primiz 11. Juni 1662
Ehingen a. d. D.2)
erw. 12. März 1692
f 20. Febr. 1704 zu
S. Georgen in Augsburg,3)
sepult. in Wettenhausen
30
Bartholomaeus II. Koppenhofer 254
geb. 27. Aug. 1663, Prof. 27. Oct. 1683,
Primiz 18. Oct. 1690
Andechs
erw. 27. Mai 1704, bened. zu
S. Georgen 6. Juli
f 28. Oct. 1740
31
Melchior Gast 205
geb. 11. Dec. 1691, ingr. 1/09, Priester
1716
Krumbach
erw. 10. Nov. 1740
f 9. Oct. 1755 im Stifte
uiessen j
32
Augustin Bauhof5) 206
Pfersee
erw. 29. Oct. 1756, bened.
f 3. Juli 1776
geb. 7. Mai 1709, Prof. 23. Oct. 1729,
Priester 1733
bei Augsburg
16. Nov.
33
Ambrosius Zesch 257
geb. 19. Aug. 1714
erw. 29. Juli 1776
f 5. Juli 1788
34
Friedrich II. Raab 258
p-ph fi Tan 173fi nrrl 19 Spnt 17ß1
Wemding
erw. 30. Juli 1788
Aufgehoben 30. Nov.1802,
f 3. Oct. 18136) zu
j Wettenhausen
II. Heiligg'eistorden (0
rd. S. Spiritn
s) oder Kreuzherren in
Memmingen.
Kreuzherren oder lleiliggeistorden in Meiimiingen im sog. Oberhospital (Ord. 8. Spiritus de Sassia7)
(saec. XIII.—1802).
Die Gründung dieses Stiftes fällt zwischen 1210 und 1250.
Näher lässt sich die Zeit nicht bestimmen. Bisher galt 1010 als
Stiftungsjahr, die angebliche Stiftungsurkunde ist e:ne Fälschung
des 15. Jahrhundeites. Ein Spital für Kranke mag zu Memmingen
wohl schon im XI. Jahrb. bestanden haben. Papst Benedikt XIV.
verlieh dem jeweiligen Praepositus zu Memmingen den Gebrauch
der Pontifikalien (1752). Das Stift versah ausser dem kath. Gottesdienste
an der Simultankirche U. L. Frau zu Memmingen und
Volkratshofen noch folgende im Bistum Augsburg gelegene
Pfarreien: 1. Breitenbrunn. 2. Untererkheim. 3. Westerheim.
4. Holzgünz. — Dem Oberhospital zu Memmingen war auch das
') Mnsste des Krieges wegen sich nach Oeslerreich flüchten und
wnrde Subdekan des Stiftes Berchtesgaden. -) Na^h Kriamin geb. zu Ueber-
lingen. Bj Halte sich dorthin auf der Flucht begeben *j Starb auf der
Rückreise vom Jubilaeum zu Andechs; cor ejus sepult. Wettenhusii: corpus
vero Damasiae in Crypta Religiosorum. 8) Dessen Portrat in Kupfer steht
im Weike Seiz Steph.. ..Marianische Ehrenkron", Augsburg )763. I!) Starb
in dem bei der Aufhebung vun ihm käuflich erworbenen Aichhof. Hat an
der Friedttofkapelle zu Wetteuhausen einen Grabstein. Dess?.n Inschrift
siehe bei Steichele, Augsburg V, S. 532. ") Ueoer diesen jetzt nicht mehr
bestehenden Orden sei folgendes bemerkt: Der Gründer war ein Laie, Guido
v. Montpellier, der zur Pflege von armen Kranken Conversbrüder aufnahm,
denen er die Kegel des hl. Augustin gab. — Papst Innocenz Iii. bestätigte
U198) diesen Verein als Orden in honorem S. Spiritus. Nachdem Papst
Innocenz III. zu Rom an Stelle des herabgekommenen Spitals in Sassia
Spital und ehemalige Kloster ihres Ordens in der Reichsstadt
Wimpfen seit 1675 vollständig incorporiert worden, es hatte
dort stets einige Patres exponiert.8) — Die Aufhebung des Stiftes
zu Memmingen erfolgte von der bayer. Regierung am 2. Dec. 1802.
— Im Jahre 1365 hatte der Magistrat von Memmingen mit dem
Spitalmeister Hermann Htm einen Vertrag geschlossen, demzufolge
das Ordenshaus und Hospital tür immer voneinander
getrennt wurden. Es gab von dort an also ein sogenanntes
Gotteshaus oder Oberhospital, Ordinia S. Spiritus und ein
Unter hospital, das die Pfründner enthielt und ganz unter
Leitung des Meraminger Magistrates stand. Beide Institute
ein neues, grosses Hospital gegründet hatte, berief er 1204 in dasselbe zur
Besorgung der Kranken die Fratres S. Spiritus aus Montpellier.
Guido, der Stifter, kam selbst mit 9 Brüdern dorthin. Zugleich wurde das
Ordenshaus zu Rom ia Sassia zum Haupt- und Muttorkloster aller
bereits bestehenden und in Zukunft entstehenden Häuser dieses Ordens
erkläre. Daher der Name Ord. S. Spiritus in Sassia. — Da dieser Orden
im 19. Jahrh. fast ausgestorben war und nicht mehr den Bedürfnissen der
Zeit entsprach, so hob ihn Papst Pius IX. ganz auf. (Näheres bei Heiwbucher,
Relig. Orden, II. Aufl., IL Bd. 3i—33.) 8) Niederlassungen dieses Ordens in
Deutschland und in dar Schweiz waren: 1. Bein. 2. Groenintren. 3. Herdinghausen
. 4. Neumark. 5. Rutl'ach. 6. Stephansfelden f aufgeh. 1775). 7. Wimpfen
(aufgehoben von der Württemberg. Regierung;. 3. Worms. — In Oesterreich .
9. Wien (gegründet c. 1208—1211). 10. Pulgarn, starb nach 1567 aus.
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