Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 8335,g
Lindner, Pirmin August; Hauthaler, Willibald [Mitarb.]
Monasticon Episcopatus Augustani antiqui: Verzeichnisse der Aebte, Pröpste und Aebtissinnen der Klöster der alten Diözese Augsburg
Bregenz, 1913
Seite: 52
(PDF, 25 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Benediktiner-Abteien—Deggingen.

5) Deggingen

(c. 1138—1802).

Deggingen in Schwaben im sog. Ries, Bez.-Amt Nördlingen,

2 Stunden nördlich von Nördlingen. Deggingen war ursprünglich
ein Nonnenkloser des Benediktinerordens und soll schon um die
Wende des 10. Jahrh. gestiftet worden sein, Urkunden fehlen.
Als Mönchs-Abtei wurde es nach Eingang des Nonnenklosters
durch den hl. Otto, Bischof von Bamberg, c. 1138 gegründet.
Der erste Abt kam aus der Abtei Michaelsberg zu Bamberg.
Patron S. Martinus Ep. Namen: Tegginga, Mönchs Deggingen,
Tugingen. Aufgehoben wurde es von Fürstin Wilhelmina von
Oettingea-Wallerstein (der es bei der Saecularisation zugesprochen
wurde) am 10. Dec 1802. Bis 1807 wurde den Religiösen die
freie Wohnung im Kloster unter Verpflichtung der Seelsorge, wie
es ehedem üblich war, gestattet. 1807 verlangte die Fürstin
Wilhelmina die Räumung des Klosters. Der Abt musste sich das
Schlösschen in Bollstadt als Wohnung erkaufen und überdies
noch die Pfarrei Bollstadt übernehmen, auf die er aber nach

3 Jahren wegen Altersgebrechen zu resignieren genötigt war.

Deggingen versah die Pfarrei Deggingen, wo übrigens seit
der Reformation sich nur 1 kath. Familie befand. Ausserdem
pastorierten die Mönche die in der Umgebung kath. gebliebenen
Bewohner. Ebenso wurde die Pfarrei Hoppingen und die
Wallfahrtskirche ad B. M. V. zu Buggenhofen von Deggingen
aus versehen. — Die Klosterkirche ist noch Pfarrkirche; sie ist
ein romanischer Bau, hat aber im Laufe der Zeit durch Brand
sehr gelitten und wurde in Zopfstil restauriert; sie ist doch
gefällig und nicht überladen. — Der ehemalige Klosterbesitz von
Deggingen gehört noch gegenwärtig zur fürstlich Wallersteinischen
Standesherrschaft.

Quellen: Necrologium Deggingense. (Mon. Germ. Nec.
I. 73-75)

Literatur: A) Allgemeines: MS. Chronik des Kl. Deggingen
verfasst v. P. Bernh. Zimmermann. Reicht bis 1761, fortgesetzt

bis 1798 von Abt Placidus Dinger. (Bischöfliches Archiv
zu Augsburg. Diese Arbeit wurde unter vollständiger Benützung
und Beifügung der wichtigsten Urkunden wahrheitsgetreu abgefasst.
(P. Bern. Dinger war geb. zu Deggingen 4. April 1713, f 26. Dec.
1764.) — In der fürstlichen Wallersteinischen
Biblothek zu Mayhingen: a) Decennia Actuum mona-
sterii Deggingen, quibus addita sunt etiam acta externa ab
a° 1780—1769 auctore P. Ber. Zimmermann. Ein Bd. Folio,
b) Beschreibung des Klosters Deggingen und Diarium vom Jahre
1792—1798. Ein Bd. 4°. Guth J. B., Kurze Geschichte des
Kl. Deggingen. (Zeitschrift: „Das Ries, wie es war und wie es
ist " Nördlingen, V. Heft 20—55, VII. Heft 29-47 mit Abbildung
des Klosters. — Khamm, Hierarchia, Pars IH. regul. 239—246.
(Mit Reihe der Aebte — 1700.) — Steithele, Bistum Augsburg,

Hl. 628-649.
(Mit Abbildung.)

Stengelius, Monasteriologia Pars I. Blatt 43.

Bj Literarische Tätigkeit: Lindner, Schriftsteller
0. S. B. in Bayern I. 167—170, 287 und Nachträge 64.

C) Kleinere Notizen: Hirsching, Klosterlex. S. 964—
966. — Lang J. Paul, Ueber ein merkwürdiges Siegel des
Deggingidchen Kloster-Convents v. Jahre 1364. Wallerstein 1775.

Sulzbacher Kalender 1882. S. 111—116. — Aus Tagebüchern
des Kl Deggingen v. 1730—1769. (Augsburg. Post-Ztg.
Beilage 1897. Nr. 35)

D) Personalien: Status des Klosters a° 1803. (Neuburg.
Coll.-Blatt 1882, S. 165.) — Gloria et jubilatio sacerdotii. Jubelschrift
zur Sekundizfeier des Abtes Heinrich V. Nördlingen
1728. — Braisch Aurel, Leichenrede auf Abt Heinrich von
Deggingen. Nördlingen 1744. Folio. — Weitere allg. Literatur
bei Lindner, Schriftsteller 0. S. B. H. 167, Nachtr. 64.

Nr.

Aebte

Geburtsort

Beginn der Regierung
(resp. kommt vor, erwählt, conlirmiert)

Ende der Regierung

(resp. resigniert, transferiert,
abgesetzt, gestorben)

1

Markwart I.

Prof. v. Michaelsberg in Bamberg

449



1142



tr. als Abt nach Fulda
im April 1150, f dort
23. Juli 1168

2

Volkmar !)

450



saec. XII.

f 2. Feb. a° ine.2)

3

Markwart II.

451



urk. 1216, 3. Dec. 1221

■f 21. April, angeblich
12503)

4

Heinrich I.

452



urk. 28. März 1262



5

Conrad I.

458



urk. 13. Mai 1263



*) Ungewiss, ob er unmittelbar auf Markwart folgte. 2) Necrol. I ohne Jahresangabe.
Deggingen; das Heerol. von Michaelsberg hat 18. Jan. 3) Necrol. Deggingen |

440—453


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