Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 8335,g
Lindner, Pirmin August; Hauthaler, Willibald [Mitarb.]
Monasticon Episcopatus Augustani antiqui: Verzeichnisse der Aebte, Pröpste und Aebtissinnen der Klöster der alten Diözese Augsburg
Bregenz, 1913
Seite: 68
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Benediktiner-Abteien—S. Magnus-Stift in Füssen.

1. März 1803 musste das Klostergebäude geräumt sein, weil in I
demselben ein fürstl. Oetting'sches Rentamt eingerichtet wurde.1)
Die Stiftskirche blieb Pfarrkirche der Stadt. Am 26. Jan. 1839
verkaufte Fürst Friedrich von Oettingen-Wallerstein die ganze
Herrschaft von S. Magnus an den kgl. bayerischen Kämmerer
Friedrich v. Ponikau für 194.000 fi. In jüngster Zeit verkaufte
die Familie Ponikau die Klostergebäude au die Stadtgemeinde
Füssen, welche dieselben zu Privatwohnungen adaptieren lässt.

(Quellen: Mon. Germ. Necr. I. 79—87. — Einkünfteverzeichnis
des Stiftes ans dem Jahre 1200. (Zeitschrift des
Ferdinandeums Innsbruck III. Fol. 44. Bd. (1900) 181—185. —
Annales Faucenses. (Im Freiherrlich Ponikau'schen Archiv zu
Osterberg, B.-Amt Illertissen.2)— Literatur über den hl. Magnus:
Nota: Eine Vita genuina eines seiner Zeitgenossen ist nicht auf
uns gekommen. Die älteste stammt aus dem 9. Jahrhundert.
Ausgaben: a) Canisius Antiquae Lectiones, Editio Basnage I.
651-673. b) Acta SS. Bolland Sept. II. 700-759. — Miracula:
Acta SS. 1. c. 759—781. — In Catalog. Codd. Hagiogr. Bib. reg.
Bruxell. II. 282 ff. — Translatio M. Ger. SS. IV. 425—427. —
Bearbeitungen: a) Stempfle Mart, Vita et miracula S, Magni
Apost. Almangaviae. Aug. Vind. 1621. 12°. (Deutsch Kempten
1665.) b) Babenstuber Ludov. O. S. B. S. Magnus Algoiorum
Apostolus, Germaniae communis Auxiliator, antiquissimi Coenobii
benedictini ad Fauces Julias auctor et primus Abbas. Typis
Monast. Tegernseensis 1721. 255 S. 8°. c) Anonymi, Arm Gottes
der Welt gezeigt in dem Lebenswandel des hl. Abtes Magnus,
Stifters des Benediktiner Gotteshauses Füssen. Kempten 1729. 8°-
d) Keller Placidus, Lebensgeschichte des hl. Abtes Magnus mit
kritischen Anmerkungen. Ottobeuren 1789. 8°. — Steichele,
Bistum Augsburg IV. 338—369. — Baumann, Gesch. d. Allgäus

I. 93—98. (Weitere Bearbeitungen siehe bei Potthast, Wegweiser

II. Aufl. U. 1444.)

Literatur: A) Allgemeines: Baumann Dr. Fr. L., Gesch.
des Allgäus I. 93—114 (Stiftung und erster Besitz) 368—372,
II. 402—409, III. 441 - 446 s) — Bruschius, Chronologia I. 434-
436. — (Enslin Primus) Compendiosa chronica de ortu Provinciae
Tyrolensis Fratrum Minorum Reformatorum. Campiduni 1753.
(Enthält S. 134-142 Notizen über das Stift S. Magnus und
besonders die S. Magnus - Reliquien) — Herzenswunsch
Gerardi und Dominici, des nächst seelig abgeleibten, und
nunmehr . . . regierenden Praelaten des uralten Benediktiner-
Gotts-Hauss S. Magni in Füssen gnädigst erfüllt. Augspurg 1717,
20 S. Fol. (Festschrift zur Einweihung der neuen Stiftskirche
, die 15. Februar 1717 von Alexander Sigmund, Fürstbischof
von Augsburg, vollzogen wurde; nebst der Festpredigt
des P. Caspar Mandl Soc. Jesu. Mit Abbildung des Klosters
und der Kirche in Doppelfolio.4) — Keller Placidus, Chronik des
ehemaligen Benediktiner Klosters zum hl. Magnus in Füssen.

J) Abt Aemilian bezog zunächst eine Privatwohnung in Füssen, zog
aber 1805 bleibend in seine Heimat nach Eeutte und zwar in sein väterliches
Haus, das er zu diesem Zwecke sich etwas wohnlicher herstellen liess. Dort
starb er auch. Von seinen Brüdern waren 2 Franziskaner der Tyroler Provinz
und 2 Benediktiner; der eine, Alphons, war der letzte Abt von Ettal (f 1807),
und der andere, P. Aemilian, Decan des fürstl. Stiftes St. Gallen (f 1846).
Näheres über diese siehe Lindner, Monasticon Salzburgense S. 184. 2) Weitere
Handschrift-Quellen siehe bei Lindner, Schriftsteller O. S. B. in Bayern
H 60—61. 3) Nota: Die Austria sacra II 435—446 enthält über das Stift 8. Magnus
sehr wenig, wohl aber an jener Stelle einen längern Bericht über den Tod
des Kaisers Maximilian II. 4) Das einzige mir bekannte Exemplar sah ich
1874 in der Bibliothek der Propstei Bozen. B) Die weitere gedruckte allgemeine
Literatur siehe bei Lindner, Schriftsteller O. S. B. in Bayern II. 59 ff. Nachtrag
S. 49 über Baumann, Geschichte des Allgäus III. 66 ff. G) Erschien zuerst in
den Studien O. S. B. und zwar in den Jahrgängen 1895 S. 371-386, 539—555;

Füssen 1807. 35 S. 8°. — Khamm, Hierarchia Augustana Pars HI.
regul. 270—280. — Leistle Dr. D., Aus dem Leben und Wirken
des Fr. Xaver Kummer aus Dillingen, letzten Klosterrichters des
S. Magnus-Stiftes in Füssen. (Zeitschrift des bist. Vereins von
Dillingen. 1907. S 63—86; enthält viele bisher nicht bekannte
Nachrichten über die Aufhebung des S. Magnus - Stiftes). —
Desselb., Confoederationen des S. Magnus - Stiftes 1317—1742.)
(Studien 0. S. B. Jahrg. 1911. 509-512.) — Desselb., Die Aebte
des S. Magnus-Stiftes von der Gründung bis 1234. (Daselbst
1911. S. 549—578.) — Lindner Pirmin, die Religiösen des
St. Magnus-Stiftes in Füssen v. J. 1651—1851 mit biographischen
Nachrichten. (Studien O. S. B. Jahrg. 1906 S. 136-145; vergl.
auch Leistle sub Literarische Tätigkeit. Beide Arbeiten ergänzen
sich gegenseitig) — Neuburger Collectaneen-Blatt 46. Jahrgang
(1882; S. 121—122. (Personalstand im Jahre 1802.) Petri,
Suevia ecclesiast. 324—330. (Mit Reihe der Aebte.) —
Schrank Fr. de, P., Baierische Reise 158—162. — Steichele Dr. A,
Bistum Augsburg IV. 369—419 (Quellenmässige Geschichte).
Stengelius C, Monasteriologia Pars I. Blatt 9 und 10. — Sulzbacher
Kalender 1845 S. 43—56.5)

B) Literarische Tätigkeit: Leistle Dr. D., Wissenschaftliche
und künstlerische Strebsamkeit im S. Magnus-Stifte in
Füssen. Brünn 1898. 115 S. gr. 8°.G) — Lindner P. P., Schrift
steller O. S. B. in Bayern, H. 59—69, Nachtrag 49.7)

C) Bibliothek: Bei der Aufhebung kam dieselbe in
den Besitz des Fürsten Oettingen-Wallerstein und ist nun in der
fürstl. Fidei Comiss.-Bibliothek zu Mayhingen nebst der von
Heiligkreuz, Donauwörth und Deggingen aufgestellt, während
das Archiv nach Wallerstein kam. Wie reichhaltig dieselbe an
Inkunabeln war, darüber gibt das von P. Helmschrott veröffentlichte
Werk Aufschluss. (Siehe unten die Literatur der Bibliothek.)
Aber auch an neuen Werken besass sie sehr kostbare und seltene
Stücke. Einige kurze Notizen enthält das genannte Werk
Helmschrotts in der Einleitung S. XX—XXI u. XXHI.) Niemand
würde in einem so kleinen und nicht reichen Kloster eine solche
Fülle von guten Werken vermutet haben.8)

Literatur: Helmschrott Jos. Maria, Bibliothekar des
Stiftes St Magnus, Verzeichnis alter Druckdenkmale der Bibliothek
des uralten Benediktiner - Stiftes zum hl. Mang in Füssen. Mit
literarischen Anmerkungen begleitet. Ulm. In Commission der
Stettin'schen Buchhandlung 1790. XXVIII, 236-f 123 S. 4°.e) —
Gerbert, Iter alemannicum, Editio 1773. S. 443 ff. — Leistle Dr. D.,
Die Bibliothek des St. Magnus-Stiftes in Füssen. (Studien O. S. B.
1910. S. 537—552.)

D) Architektur und Kunst: Die ehemalige Stifts-,
nun Pfarrkirche zu Füssen wurde von 1701—1717 erbaut

189G S. 14-29, 223—229, 392-398, 639-650; 1897 S. 57—68, 281—286, 419—429,
589—598; 1898 S. 56—60. 7) Dort ist IL S. 60 zu berichtigen, daß sich das
betreffende Citat nicht auf das S. Magnus-Stift in Füssen, sondern das
gleichnamige zu Stadtamhof bei Regensburg bezieht. 8) Um nur ein Beispiel
anzuführen: Die Bibliothek besass auch Francois Joh., Bibliotheque des
Ecrivains de l'ürdre de S. Benoit. 1777—78. 4 Bände, gr. 4°, das 1802 in den
wenigsten Bibliotheken der bayerischen und schwäbischen Benediktiner-Stifte
vorhanden war. 9) Eine vortreffliche Arbeit. Der Inhalt ist folgender:
a) Dedikation an Abt Aemilian von S. Mang in Füssen, Praeses der niederschwäbischen
Benediktiner-Congregation H—VII. Einleitung VII—XXVII.
Uebersicht der literarischen Tätigkeit der Religiösen des S. Magnus-Stiftes
und den Stand der Bibliothek, b) I. Abteilung, die Inkunabeln des Stiftes
(bis 1500), deren Drucker u. Zeit des Druckes bekannt sind 1—236, 460 Stücke,
c) II. Abteilung, Inkunabeln ohne Anzeige des Jahres, Ortes und Druckers
Seite 1—123, 22G Stücke.

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