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Benediktiner-Abteien —S. Magnus in Füssen.
Placidus Zerle verlebte hier seine Tage nach der Resignation
und starb zu Gagers 1770 und wurde in der Kapuzinerkirche zu
Lana beigesetzt, wo sein Grabmonument noch zu sehen ist. — In
der Fidei Commiss-Bibliothek des Fürsten Oettingen-Wallerstein
zu Mayhingen befindet sich ein grosses Oelgemälde aus dem
XVIII. Jahrhundert, das von der Vogel-Perspektive Gagers nebst
der umliegenden Gegend darstellt. — Literatur: (AuoDym)
Der deutsche Anteil des Bistums Trient, I. (einziger) Bd. S. 709,
740—741. — II. Auflage, bearbeitet von Atz und Schatz IV. Bd.
(1907) S. 38—39, 135. — Der Kunstfreund, ed. von Atz 1896,
S. 37. (Abbildung des S. Magnus - Kircbleins zu Gagers.) —
Daselbst 1867 n. Jahrgang, S. 26—31: Der S. Magnus-Stab zu
Füssen und der Maierhof des Klosters Füssen zu Gagers. — Vgl.
Archiv für österreichische Geschichts-Quellen, 101. Bd. (1911)
S. 379. — 3. Aschau, Pfandgericht oder Niedergericht des Stiftes
in Tyrol, gehörte zu den ältesten Stiftsgütern. Näheres hierüber
im „Bothen von Tyrol", Innsbruck 1822. S. 268.1)
Seelsorgsstationen: 1. Stadtpfarre Füssen.
(Ausführliches bei Steichele, Augsb. IV. 419-470. 2. Weissense
e, Pfarrei in L. K. Füssen, 1 Stunde von der Stadt Füssen
entfernt. Diese Pfarrei wurde von Bischof Siboto von Augsburg
dem Kloster S. Magnus 1229 incorporiert, welches dort stets
einen Pfarrer aus dem Saecular-Clerus anstellte, bis um die Mitte
des 16. Jahrhundertes, worauf die Pfarrei bis 1766 durch einen
Regular-Priester vom Stifte aus excurrendo versehen wurde.
Im Jahre 1766 kam mit der Gemeinde ein Vergleich zustande;
das Stift baute am See eia Pfarrhaus und exponierte dort einen
Religiösen als Pfarrvikar. So blieb es bis zur Aufhebung des
Stiftes. Die ursprüngliche Pfarrkirche befand sich zu Oberkirch,
zu oberst am Weissensee. Patron S. Nicolaus. Später wurde
die S. Walburga-Kirche Pfarrkirche. (Steichele, Bistum Augsburg,
IV. 556-564). Hopp, Pfründe - Statistik I. 202—203. —
3. Binswang in Tyrol mit Kirche ad S. Udalricum. Das
S. Magnus-Stift providierte diese Seelsorge von 1516—1786
excurrendo. Auf Betrieb der österreichischen Regierung wurde
zu Binswang 1786 eine sogenannte Lokal-Kaplanei mit einem
dort residierenden Priester aus dem Saecular-Clerus errichtet.
Der Abt u. Convent v. S. Magnus verzichteten sowohl auf das
Patronat als die Besetzung der Seelsorge. Binswang gehörte
zum Bistum Augsburg; dem Bistum Brixen wurde Binswang 1816
zugeteilt. Geschichte dieser Seelsorge bei Tinkhauser - Rapp,
V. 313—329.
Nr.
A e b t e
Geburtsort
Beginn der Regierung
(resp. kommt vor, erwählt, confirmiert)
Ende der Regierung
(resp. resigniert, transferiert,
abgesetzt, gestorben)
6
7
8
9
10
11
12
13
8. Magnus
Mönch von St. Gallen
Conrad I.2)
Wolpoto
Bernoldus
Guntherus
Leutolfus
Gisilo
Ortolfus
Heinrich I.
Goteboldus
Bertholdus
Adalbertus
Wilhelm
642
643
644
645
646
647
648
640
650
651
652
653
654
Regierten
zusammen
circa 60 Jahre
Lebten
im X —XI.
Jahrhunderte
urkundlich 919
■f 6. Sept. um die Mitte
des VIII. Jahrhundertes
f 26. April (Nec. Füssen)
f 5. April (Nec. Füssen)
f 23. Aug.3)
c. 1030-1040
[Hier eine Lücke]
J) Dieses Gericht verkaufte Abt Heinrich IV. 1610 an Job. Schmid
Edlen v. Wellenstein und ist nun ein Bestandteil des Landgerichtes Reutte.
a) Die Aebte sub 2) bis 13) incl. stehen alle im Necrologium v. Steingaden,
zwar chronologisch, aber nicht an ihren wirklichen Todestagen, sondern
an beliebigen Tagen eingetragen. Die Aebte Wolpoto, Orolf und Berthold
stehen auch im Necrologium von Füssen und der letzte auch dn dem von
Zwiefalten. (Vide Nota beim Necr. von Steingaden M. G. Nec. I. 35.) — In
Bezug auf die Reihenfolge bin ich Baumann, Geschichte des Allgäus I., 368
gefolgt. 3) Necr. Füssen; Necr. Zwiefalten 22. Aug.
642—654
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