Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 8335,g
Lindner, Pirmin August; Hauthaler, Willibald [Mitarb.]
Monasticon Episcopatus Augustani antiqui: Verzeichnisse der Aebte, Pröpste und Aebtissinnen der Klöster der alten Diözese Augsburg
Bregenz, 1913
Seite: 87
(PDF, 25 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/lindner1913/0095
Neresheim — Ottobeuren.

87

Nr.

A e b t c

Geburtsort

(resp

Beginn der Regierung
kommt vor, erwählt, confirniiert)

Ende der Regierung

(resp. resigniert, transferiert,
abgesetzt, gestorben)

41

Edmund Heisser
geb. 24. Febr. 1689





Klein-Nerdlingen

erw.
19

21. April 1729, bened.
. Oct.

f 18. Feb. 1739, relig.
29, sac. 24

42

Aurelius Braisch

geb 4. Febr. 1694, Prof. 4.
Priester 24. Sept. 1718

Juli

849

1714,

Ebingen a. d. D.

erw.

3. März 1739

res. 2. Juni 1755, f 9. Dec.
1757

43

ßenedictus III. Maria Ange

geb. 15. Juni 1720, Prof 11
Primiz 23 Juni 1746

brn
Juli

850

1741,

flauen wvl
(Schweiz)

erw.

3 Juni 1755

+ 24 Juli 1787

44

Michael Dobler

geb. SO. Nov. 1730. Prof. 4. Juli
ord 20. Sept. 1755, Primiz 5
Jubelpro fess 1800

851 !)

1750,
Oct,

Ilolzheim
bei Dillingen

erw.

21. Aug. 1787

aufgehoben 22. Dec. 1802,
f 15. Aug. 1815 in
Dillingen

17) Reichsabtei Ottobeuren

(764-1803).

Ottobeuren in Oberschwaben (Allgäu), Landgericht Oito-
beuren. Die Abtei Ottobeuren wurde nach übereinstimmenden
Traditionen im Jahre 764 von einem gewissen Toto (dessen Vater
Silacb geheissen habe) gegründet Toto wurde auch der erste
Abt des neuen Klosters Woher die ersten Mönche gekommen, ist
unbekannt Die erste und grösste Wohltäterin des neuen Klosters
war Königin Hildegard, die es mit reichem Grundbesitze ausstattete
. Ihr hatte das Kloster zu verdanken, dass es den Leib
des heiligen Alexander, Märtyrer, behalten durfte, den Abt Totto
zu S Moriz in Wallis entwendet hatte, als ihn Bischof Gozbert
von Vienne von Rom nach Vienne bringen wollte. Patronus
Primarius war S. Alexander2) (10. Juli;, secundarius S. Theodor,
Märtyrer (9. Nov.) Patrone der Pfarrkirche waren S. Petrus und
Paulus Namen: Llttenburren, Ottobura, Ottenbeyren, Ottobeuren.
Das Stiftsgebiet war ein geschlossenes Ganzes, umfasste bei 4'/4
Quadratmeilen 20051 Einwohner. Es umfasste 14 grössere Pfarrdörfer
und einige kleinere Ortschaften. Es gehörten dazu Altis-
ried, Attenhausen, Böhen, Benningen, Frechenried, Günz, Hawangen,
Ober- und Unterwesterheim, Sundheim, Ungerhausen. Die jährlichen
Revenuen betrugen bei 130.000 fl 3) Das Stiftgebäude wurde von
Abt Rupert Ness 1711—1715 erbaut. Vom südlichen und nördlichen
Flügel ist jeder 420, vom östlichen und westlichen jeder
466' lang. Es war dis grösste und schönste Gebäudo aller
schwäbischen Klöster und steht noch unverändert da. Der Grundstein
zur neuen Stiftskirche (die in italienischem Stile gebaut
ist) wurde 1737 gelegt und 1765 vollendet. Sie kam auf 1js Million
Gulden. Die Kirche ist 316' lang, 212 breit und hat zwei Tiirme,
von denen jeder 286' hoch ist, und 16 Altäre. Die grosse Orgel hat
77 Register, 4 Ciaviaturen. Ausser dieser stehen im Paallier-Chorc
noch rechts und links im Presbyterium zwei vorzüglich klingende
0 igeln von Martin Riepp aus Oitobeuren, die auf 31.810 fl. kamen.

') 852 -853 vacaat. 2> Dieser Alexander ist nicht der Sohn der hl.
Felicitas, twie man irrig zu Ottobeuren dafürhielt) sondern ein anderer
unbekannter römischer Märtyrer. S Alexander, der Sohn der
Felicitas, kam in das Stift Wildeshausen (Bistum Osnabrück). Urkuidlich
erscheint Ottobeurea zum erstenmal in einer Freisinger Urkunde von circa

Die Chorstühle mit Relief sind von Martin Hermann aus Villingen
und kamen auf 14.610 fl. Eine genane Beschreibung der Kirche
u:id des Klosters steht bei Bernard (Siehe die Literatur). In Ottobeuren
bestand ein vollständiges Lyzeum, an dem Abt Honorat
zu dem bereits 6klassigen Gymnasium noch die 2 philosophischen
Curse hinzufügte (1789). Das Süft versah die Seelsorge zu Ottobeuren
(seit 1720) und hatte zu Eidern ein Superiorat mit
Wallfahrt ad B. M. V. und in Feldkircb (Vorarlberg) ein
Priorat Ausserdem versorgte es zwei Nonnenklöster Ord. S. Bened.,
Holzen und Wald bei Ottobeuren, mit Beichtvätern. Aufhebung.
Die provisorische Besitznahme von Seite Kurbayerns erfolgte am
29 Aug 1802. Am 1. Dec. 1802 wurde im Namen des Kurfürsten
Max Joseph dem Stifte die förmliche Aufhebung bekannt gemacht
und der Abt und 18 Conventualen blieben in Gemeinschaft als
Pensionäre im aufgehobenen Stifte. Nachdem Köuig Ludwig I.
das Stift St. Stephan zu Augsburg neu gegründet hatte, übergab
er diesem Ottobeuren als abhängiges Priorat nebst der
dortigen Pfarrei. Durch die Ottobeurischen Jahrbücher hat der
letzte Prior des Stiftes, P. Maurus Feyerabend, seinem Stift ein
bleibendes Denkmal gesetzt. (Siehe unten die Literatur).

Quellen: Mon. Ger. SS. enthalten: a) Annales Ottobur.
727--1113, V. 1—9; Annal. Isingrini Abbatis majores 1121—1168,
XVII, 311-315; Annal. Isingrini minores 1145-1157, XVH. 315;
Annal. minores 1145-1298, 1353, 1371, 1416, XVH. 315-318. —
b) Chronicon Ottobur. 764-1235, XXHI. 608—630.4) — M. Ger. Lib.
Confr.: Nomina Frat^um de monasterio Uttinbura 276, 277. —
M. Ger. Necrologieu: Necrolog. Ottoburanum I. 93—118. — Baumann
Dr. Fr. Necrologium Ottoburanum (Zeitschrift für Schwaben
V. (1878) S. 99—118). Enthält auch die Namen von Verstorbenen
vom XVI. Jahrhundert und folgende, während die M. Ger. Necr.

890 als eine Commende eines gewissen Grafen Udalrich. 3) Näheres über das
Territorium bei Dr. Schröder, Die staatsrechtlichen Verhältnisse im bayer.
Schwaben a° 180t. S. 5')-51. 4) Zuerst ediert v. Steichele mit kritischen Erläuterung
! im Archiv für Geschichte des Bistums Augsburg II. 1—68. (Vgl.
ßaumann, Neues Archiv VIII. 162 -166.)

843—851


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