Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 8335,g
Lindner, Pirmin August; Hauthaler, Willibald [Mitarb.]
Monasticon Episcopatus Augustani antiqui: Verzeichnisse der Aebte, Pröpste und Aebtissinnen der Klöster der alten Diözese Augsburg
Bregenz, 1913
Seite: 137
(PDF, 25 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/lindner1913/0145
Kirchheim — Lauingen.

137

Nr.

Aebtissinnen

Geburtsort

Beginn der Regierung
(resp. kommt vor, erwählt, confirmiert)

Ende der Regierung

(resp resigniert, transferiert,
abgesetzt, gestorben)

30

M. Benedicta Schellenberger

220



erw.

25. Sept. 1691

t

1706

31

M. Violautia I. Auger

•2-11

Kaufbeuern

erw.

1706

t

17. Sept. 1731

32

M. Bernarda Schneid

222

Wembding

erw.

1731

t

16. Oct. 1749

33

M. Rosalia Meyr

223

Höchstaedt

erw.

23. Oct. 1749

t

1. Dec. 1758

34

M. Aloysia Fux

22t

Ellwangen

erw.

11. Dec. 1758

f

6. März 1774

35

M. Innocentia Meyer

225

München

erw.

8. März 1774

t

3. Oct. 1783

36

M. Violantia II. Hirl

22(5

Wem ding

erw.

6. Oct. 1783

f
au

16. Sept. 1829 im
fgehobenen Kloster

2) Lauingen

(1319-1803).

Gründung: Ursprünglich bestand zu St. Ulrich im Weihengäu
(zwischen Dillingen und Lauingen) eine Versammlung von Beguinen,
Sorores de Wihengö, die aber im Jahre 1270 diesen Ort verliessen,
weil er zu wenig Sicherheit bot, und in die Stadt Lauingen übersiedelten
. Die Kaufurkunde ist vom 26. Juni 1270 datiert, im
Jahre 1319 traten diese Nonnen dem Cistercienserorden bei und
erhielten den jeweiligen Abt von Kaisersheim als Visitator Ordinarius.
Am 22. Juni 1542 erliess Herzog Otto Heinrich von Neuburg ein
Edikt, dem zufolge in seinem Lande die lutherische Confession
eingeführt werden sollte. Der Magistrat von Lauingen stellte
am 26. Jänner 1543 dasselbe Ansinnen an die Nonnen von St. Agnes,
aber keine Hess sich dazu herbei. Am 13. Oktober 1546 zog
Karl V. in Lauingen ein, die Stadt huldigte ihm und die katholische
Religion wurde wieder eingeführt. Karl V. bestätigte 1550 dem
Kloster alle seine Privilegien. Durch den Passauer-Vertrag
(16. Juli 1552) erhielt Herzog Otto Heinrich sein Land wieder
zurück und nahm das Werk der Reformation wieder auf. Die
Nonnen blieben auch diesmal gegen alle Versuche des Stadtmagistrates
, sie zur Annahme der Reformation zu bewegen,
standhaft. Daher wurden sie am 5 Mai 1561 aus ihrem Kloster
vertrieben; die Gebäude wurden abgebrochen und an deren Stelle
ein Gymnasium gebaut. Die Nonnen wohnten dann in einem Hause
nächst dem Dillingertore. Als ihre Bitte um freie Religionsübung,
die sie auf Grund des Augsburger-Religionsfriedens an Herzog
Wolfgang, Otto Heinrichs Nachfolger, gerichtet hatten, abschlägig
beschieden wurde, verliessen sie (5 Nonnen) am 1. April 1562
heimlich die Stadt und zogen zu den Cistercienserinnen nach

Lindner P., Monasticon Episcopat. Augustani.

Neydingen (Mariahof) im Fürstenbergischen. Sie verschmolzen
sich aber nicht mit den dortigen Nonnen, sondern erhielten durch
Neuaufnahme ihren Konvent. Die Novizinnen legten Profess für
das Kloster Lauingen ab, wurden aber grossenteils von Neydingen
unterhalten. Nachdem Herzog Wolfgang, der Wiederhersteller des
katholischen Glaubens im Herzogtum Neuburg 1626 in sein Land
zurückgekehrt war, bat ihn Abt Thomas von Salem um Wiederherstellung
des Klosters Lauingen; aber durch den dreissigjährigen
Krieg wurde die Sache verzögert, so dass die Lauinger Professen,
die aus Neydingen gekommen waren, erst am 7. Mai 1643 in das
zurückgegebene Kloster vom herzoglichen Kommissär eingeführt
wurden. Durch Dekret vom 29. Juni 1671 erhob der Ordensgeneral
von St. Petit das Priorat Lauingen zur Abtei und am 10. Juni 1672
wurde die Priorin Scbolastica vom Abt von Kaisersheim als
1. Äbtissin benediziert. Die Aufhebung erfolgte durch die bayerische
Regierung 1803. Im Jahre 1803 betrug das Gesamtvermögen
40.000 fl, jährliche Revenuen 4000 fl. Am 21. November wurden
die liegenden Gründe für 21.277 fl veräussert und zwar l'/s Tagwerke
Obst- und Gemüsegärten, 57 Tagwerke Aecker, 47 Tagwerke
Wiesen, 44 Jauchert Waldungen. Die Klostergebäude, die
1803 auf 5665 fl. geschätzt worden waren, wurden samt der Kirche
am 10. Juli 1812 für 4470 fl an ein Konsortium versteigert. 1812
kaufte die Stadtgemeinde die Klosterkirche zurück und machte
daraus eine Schranne. Im oberen Stockwerke wurde 1842 die
Mädchenschule der Stadt errichtet. Am 26. September 1803 zählte
das Kloster 15 Frauen, von denen die meisten im aufgehobenen
Kloster starben. Die drei letzten zogen nach der Räumung

ä20—226

18


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