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barinnen, Gäste und Abgeordneten des
Bräutigams ihr Elternhaus, um sich in das
Haus ihres baldigen Herrn und Gebieters zu
begeben. Alle machen eine Lustfahrt und
die Wagen sind mit bunten Tüchern ge-
schmückt. Im Bräutigamshause sind alle Gäste
versammelt, die Männer im Selam 1 ik* die
Frauen im Harem. Es werden ihnen in sehr
kleinen Intervallen Erfrischungen aller Art,
schwarzer Kaffee und Cigaretten oder Pfeifen
verabreicht und die Ceremonie der Eheschliessung
beginnt.
Nicht die Brautleute selbst, sondern zwei
von ihnen ernannte Stellvertreter (VVekil)
schliessen in ihrem Namen die Ehe.
Der Bräutigam ruft einen Herrn aus der
Gesellschaft, nennt seinen Namen und den
seines Vaters und sagt zu ihm dreimal: „Ich
ernenne Dich zu meinem Stellvertreter, um
die X, Tochter des Z, für mich zu ehelichen".
Darauf kommt die Braut zur Thür, welche
das S elä m 1 i k vom Harem durch einen Tep
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