http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/loebel1897/0216
192
Haus überreicht sein Vater den Geschwistern
und Verwandten der Braut verschiedene
Geschenke, wie Strümpfe, Hemden, Tücher,
Schuhe; während dessen nehmen der Bräutigam
und drei seiner Genossen, Fartati
genannt, der Braut die alten Schuhe ab und
legen ihr die vom Bräutigam mitgebrachten
neuen Schuhe an. Die Braut thut zierlich,
als wolle sie dies nicht zugeben, sie stösst
sogar mit den Füssen dreimal die Schuhe
des Bräutigams weg, zuletzt willigt sie jedoch
ein. In einigen Ortschaften erscheint der
Bräutigam ohne den bunten Gürtel und wird
ihm derselbe erst bei seinem Eintreten ins
Haus von den Verwandten der Braut angelegt.
Die Genossen, die Brautführer, welche
während der kirchlichen Ceremonie dem
Bräutigam beistehen, heissen Fartati; derjenige
, welcher hinter dem Bräutigam steht,
führt den Namen N u n. Die Frau, welche
neben der Braut steht, heisst N u n a, wenn sie
die Frau des Nun ist; sonst heisst sie S u r a t a.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/loebel1897/0216