http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/loebel1897/0242
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um sie zu schmücken. Sie legen ihr einen
Pelzmantel an, dessen eine Seite braun und
die andere Seite damasten, schwarz oder
weiss ist und dann die K r z i 1 a, ein Kopftuch,
welches sie zum ersten Male trägt und welches
sie als verheirathete Frau kennzeichnet.
Der Brautführer (Djewer) erscheint und
verhüllt ihr das Haupt mit einem rothen
Seidentuche.
Ehe man sich in die Kirche begiebt und
bevor die Braut zu dieser Toilette schreitet,
werden in manchen Gegenden den Gästen
sechs bis achtmal von der Braut Geldmünzen
escamotirt, hingegen wird ihnen von derselben
ebensoviele Male die Hand geküsst.
Die braven Bulgarenmädchen scheinen
überhaupt das Geld hochzuschätzen und denjenigen
, der kein Geld hat, ganz einfach
zu verwünschen.
Hier ein bulgarisches Lied, welches in
dieser Beziehung sehr charakteristisch ist:
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