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Dorf zu Dorf ziehen um die freiwilligen
Spenden der Gläubigen, die zur Erhaltung
der Gemeinde dienen, zu sammeln.
Die Jeziden glauben an die Existenz eines
allerhöchsten guten Wesens, das ein Objekt
ihrer besonderen Anbetung ist; sie anerkennen
ebenso die Existenz eines bösen Geistes, des
Scheit an (Satan), den sie fürchten aber
auch verehren, da er schadet, wenn er nicht
gut gehalten wird; aber sie beten ihn nicht
an und sprechen nichtmal seinen Namen aus.
Die Männer sind bemerkenswerth durch
die Kühnheit ihrer Physiognomie und die
Harmonie ihrer Zü^e. Die Frauen ermangeln
nicht einer gewissen Schönheit; sie sind die
treuen Begleiterinnen ihrer Gatten, deren
arbeitsreiches und gefahrvolles Leben sie
t heilen, — sie werden wohlwollend behandelt
und dürfen sich ohne Furcht vor Beleidigungen
ihren traditionellen öffentlichen
Abwaschungen widmen.
Das Gesetz erlaubt streng nur eine Frau,
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