Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2015/11
Lucae, Johann Christian Gustav
Zur Anatomie des weiblichen Torso: zwölf Tafeln in geometrischen Aufrissen für Künstler und Anatomen
Leipzig, 1868
Seite: III
(PDF, 3 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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DEM

FÜNFZIGJÄHRIGEN DOCTOR

DETMAR WILHELM SÖMMERRING

HERZOGLICH NASSAUISCHEM HOFRATH

ZUM 8. JUNI 186 6.

Sehr verehrter Freund und College! ,

Es gehörte zu den grossen Annehmlichkeiten der alten deutschen Reichsstädte, dass in dem engeren abgeschlossenen Gemeinwesen
Familien mehre Generationen hindurch in gleichem Verhältniss fortlebten und dass die Freundschaftsbande von dem Vater auf den Sohn sich
übertrugen. So war es auch in unserm Frankfurt, und so ist es noch.

Wie sich der grosse Thomas von Sommer ring meinem früh verstorbenen Vater auf seinem kurzen Lebenswege als glänzendes
Vorbild zeigte und Ihr Schwiegervater, Karl Wenzel, älter an Jahren und weit reicher an Erfahrung, als väterlicher Freund ihm liebevoll
zur Seite stand, so war auch das Verhältniss zwischen Ihnen und mir.

In den verflossenen Decennien waren Sie mir, der ich nicht in der Jugend, wie Sie, die sorgende Hand und die Belehrung eines Vaters
hatte, ein getreuer Berather. Ihr feiner, nach jeder Sichtung hin trefflich ausgebildeter und wacher Sinn, gleichmässig der Anatomie wie
der Kunst, den Naturwissenschaften so wie der Literatur und selbst der Technik zugewendet, verfolgte mit Interesse und Wohlwollen stets
auch meine wissenschaftlichen Bestrebungen, und Ihr freundlicher Eath, stets dankbar aufgenommen, war mir oft eine werthvolle Stütze. Sie
haben nicht allein öfter Veröffentlichungen von mir mit Beiträgen und trefflichen Illustrationen beschenkt, sondern Sie haben auch die mir
anvertraute anatomische Anstalt mit zahlreichen und kostbaren Präparaten bereichert und mir hierdurch manche materielle Grundlage zu meinen
Arbeiten gegeben.

Bin ich da nicht dreifach aufgefordert, am heutigen Tage vor Ihnen zu erscheinen und zu danken? — und so danke ich denn aus
vollem Herzen und wünsche Ihnen Glück und ferneres Wohlergehen.

Nehmen Sie beifolgende kleine Gabe freundlich und wohlwollend auf. Sie betrifft Gegenstände, die Sie besonders interessiren: denn
sie berührt sowohl die Wissenschaft wie die Kunst. Wenn Sie an dieser Arbeit nicht Alles billigen sollten, so erwägen Sie, dass in der Zeit,
da ich mit ihr beschäftigt war, Ihnen das Organ, um das Sie es am wenigsten verdient haben, treulos zu werden drohte, so dass Sie mir nicht
in dem Grade wie sonst fordernd beizustehen vermochten.

Frankfurt a. M., den 8. Juni 1866.

Dr. JOH. CHRISTN. GUSTAV LUCAB.


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