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Die Markgrafschaft
(mons salsuginis). Schon 821 wird es genannt,
denn ein Bergwerk wurde betrieben und Silber
und Blei haben jedenfalls schon die Römer dort
gefunden. 1600 gab es ungefähr 500 Bergleute,
und in dieser Zeit erlebte Sulzburg wohl seine
Blütezeit. Das Markgräfliche Bergamt wurde noch
1789 eingerichtet dort, bald darauf wurde aber
das Graben eingestellt, da es sich nicht mehr
lohnte.
Im Jahre 993 schenkte Kaiser Otto III. dem
von Berthold von Zähringen neugegründeten
Kloster alles Land, das ihm im Tale am Salzbach
eigen war, und auch der Stifter des Klosters gab
sein ganzes Eigentum an das Kloster, das an vielen
Orten verstreut lag, z. B. auch in Nieder-,
Ober- und Badenweiler, Steinenstadt, Rimsingen,
Vörstetten, Buggingen usw. Bischof Adalbert von
Basel, dem das Kloster zugehörte, gab ebenfalls
seine Güter zu Bischoffingen und Seefelden hinzu
. Das Vogteirecht aber, das erblich war, wurde
zum Hochstift zu Basel den Herren von Üsenberg
bei Breisach übertragen. Diese Herren von Üsenberg
haben vermutlich im 11. Jahrhundert das
alte Schloß zu Sulzburg erbaut.
Nur wenige Mauerreste auf dem Schlößleberg
weisen auf das alte Ritterschloß hin, dessen runder
Turm eine Mauerdicke von drei Metern gehabt
habe. Das Fundament des Ritterhauses findet
sich daneben und ein kleines Bienenhaus
schmiegt sich z. Zt. idyllisch in das alte Gemäuer.
Recht schön ist der Anblick über das schmalgestreckte
Tal, und man kann leicht ersehen, daß
dieses Schloß einst zum Schutze des Ortes und
des Klosters erbaut worden ist. Ob sich wirklich
ein unterirdischer Gang vom Schloß zum Kloster
zog, ist wohl kaum noch festzustellen. In den
prächtigen Wäldern um Sulzburg sind die Holzfäller
täglich bei der Arbeit. Die vielen schönen
Waldwege würden jedem Kurstädtchen alle Ehre
machen; sauber und bequem führen sie empor,
und reizvolle Ausblicke bieten sich überall.
So führt über die Höhen vom Schloßberg ein
stiller Weg hinüber zum Kastelberg. Geruhsam
liegen auf der Höhe einige Höfe breit in der
Sonne. Deutlich grüßt die alte stolze Staufener
Burg herüber. Ihre Herren gehörten dem höchsten
Breisgauer Adel an; der vornehme Johan-
niterbesitz zu Heitersheim und dessen Güter zu
Grißheim, Schlatt, Müllheim, Vögisheim, Schlien-
gen, Buggingen u. a. entstammten dem Besitz der
Herren von Staufen.
Steil fallen die rebenbewachsenen Hänge des
Kastelberges in das Tal. Ein schmaler Weg führt
durch den Wald zu einer Kuppe, auf der sich
uralte Befestigungen aus der Römerzeit befinden.
Römische Münzen und Reste einer Wasserleitung
, die man fand, lassen eine römische Ansied-
lung vermuten.
Ganz überwältigend aber ist der Blick in das
Rheintal: Bis hinüber zum Wasgenwald weitgebreitet
die Felder, stolz und mächtig die Wälder
, sanft die Talausgänge, mögen sie auch berg-
wärts wild und zerrissen sein. So steht der
Kastelberg, der seinem Namen nach einst ein
römisches Kastell getragen hat, gleichsam als
Wächter seines Tales.
cr^///m nuteten cJ^e^etn
UND FREUNDEN
die herzficßsten Segenswünsche zum
Weihnachtsfest und Neujahr!
DIE REDAKTION DER »MARKGRAFSCHAFT«
Herausgeber : Hebelbund Müllheim (Baden)
Redaktion : Leopold Börsig
Anzeigen-Annahme: Fr. Wolfsberger, Müllheim, Werderstr. 25
Druck : Markgräfler Druckerei, Müllheim (Baden)
's Alt Johr, müed schwankt's sim Endi zue
mit sinre Burdi Not un Last;
wenn's Zwölfi schlaat, goht's still zuer Rueh
as ploggte, müede Erdegast.
Un scho stoht 's Neue untrem Tor
un luegt-is ernst un fürchtig a.--
Was bringsch? Was hesch wohl mit-is vor?
Het 's Alti nit gnueg Elend gha!
Stumm goht's si Weg, blibt nomol stoh,
hängt dunkli Schatte um si Chleid,
es traut-em kais in d'Nöchi go--
si ahne alli Not un Leid.
Es chunnt wie's mueß; mir ändre nit,
doch stark un tapfer wämmer dri,
no wird au in dr dunkle Zit
e Liecht un Wägli offe si.
Drum wirf dr Charst nit gli ins Feld!
's het jedi Zit ihr Gang un End.
Vergiß nit, daß die ganzi Welt
fest stoht un rueiht in Gottes Händ!
Fritz Wolfsberger
Untottfftftt*'
RihUothth
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