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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1950-01/0009
Die.Markgrafschaft

Ferdinand Oechsle, der Erfinder der Mostwaage / von Kar

1 Laier jg.

1

•:•:>•••

Alljährlich liest man in den Herbstberichten,
der „Neue" hat so und so viel Grad nach Oechsle.
Der Markgräfler Winzer weiß, je höher die Gradzahl
, desto höher ist der Zuckergehalt des Mostes,
und umso kräftiger und alkoholreicher wird der
neue Wein werden. Das Instrument, mit dem die
Grade des „Neuen" bestimmt werden ist die
Mostwaage, und der Mann, der diese erfunden
hat, heißt Oechsle. Aber wer dieser Oechsle war
und woher er stammt, das wissen die wenigsten.

Ferdinand Oechsle wurde am 26. Dezember
1774 in Württemberg auf der Buhlbacher Glashütte
, die an der Rechtsmurg in tiefer Schwarzwaldeinsamkeit
lag, als Sohn des Israel Oechsle
geboren. Sein Vater war „Factor" und leitete als
„Anmenger" und „Bleiglaser
" das Unternehmen.
. Der junge Ferdinand hatte
einen Hauslehrer, welcher
das erste Interesse für Physik
und Botanik in dem
Jungen erweckte. Seine
Lehrzeit als Goldschmiedlehrling
verbrachte er in
Öhringen und wurde nach
tüchtiger Ausbildung in
Pforzheim Kabinettmeister
in der Bijouteriefabrik von
Dennig. Bald jedoch wandte
er sich vom Goldschmiedsgewerbe
ab, um zur Feinmechanik
und Optik überzugehen
. Seine mechanische
Werkstatt hatte er am Altstädter
Kirchenweg, wo er
ein Haus mit großem Garten
besaß. Dort war er
vielfach als Erfinder tätig,
was durch Verleihung der
goldenen Verdienstmedaille
vom Badischen Staat anerkannt
wurde. Seine bedeutendste
Erfindung ist die
Mostwaage.

Auch mit der Spiritusfabrikation
beschäftigte sich
Oechsle. Als Destillationsraum
hatte er eine alte,
halbzerfallene Kapelle in
der Pforzheimer Altstadt,
wo er seinen Brennapparat
aufbaute. Um das Feuer
ständig zu unterhalten,
stellte er ein altes Weib
an, das auch des Nachts für
gleichmäßigen Brand zu
sorgen hatte. Die guten Altstädter
beobachteten dieses
nächtliche Unternehmen mit
Mißtrauen und erklärten,
Oechsle halte es mit einer
Hexe und er selber sei ein
Hexenmeister.

Ferdinand Oechsle hatte das Bestreben, Gewerbe
und Handel durch maschinelle Neuerungen
zu fördern. Ihn interessierte das Erfinden
einer Neuigkeit allein, die geschäftliche Ausnützung
einer Erfindung überließ er anderen.

Seiner Ehe mit Karoline Gmelin entsprossen
fünf Söhne, von denen drei bereits als Kinder
starben. Seinen ältesten Sohn Ferdinand, der
1804 geboren wurde, trieb es in die Fernev Er
war zuerst Beamter an der Scheideanstalt der
königlichen Münze in München und folgte im
Jahre 1832 einem Ruf des Königs von Griechenland
nach Athen, wo er 1835 als „Münzwardein"
dem in Athen herrschenden Typhus erlag.

Sein anderer Sohn, Christian, geboren am 15.

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ßretDeaeufmung von J. Si'fc&er


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