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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1950-04/0017
Die Markgrafschaft

15

un jetz wird Friede g'schlosse. Mueß denn. e alti
Fründschaft mit Gwalt usem Lym goh? Jakob,
sag jetz, was de witt".

„Güggeli un Bier!" — „Oh du maineidige
Siedian, du elendige Dickchopf!", rief der Wirt.
„Myner Lebtig gib i kai Bier zue brotene Güggeli.
Suff Wy! Frau, sag du öbbis."

Da lachte die Wirtin: „I ha scho gseh, 's isch
ain e ärgere Dickschädel as der ander. Jetz will
ich euch e Vorschlag mache, as kain vor em

's Bäbeli /

Immer liest me vo alte Originale, die alli,, oder
die meischte, scho der grüen Rase deckt. Aber
's git au in unserer Zit Originale, au unter de
Chinder. Un wemer dene Sache no goht, chunnt
meng chöstlich Stückli an Tag. Un so e chöstlich
Stückli isch do ufzeichnet.

's Bäbeli isch e chlai Maideli gsi un isch no in
d'Chinderschuel gange. Es het de ganz Chopf voll
Chrusle gha, un unter dene Chrusle Gedanke, die
sin mengmol genau so chruslig gsi wie d'Hoor.
Aber es isch e nett Maideli gsi, me het's überall
gern gha. Immer hets gsunge, wenn's in d'Chinderschuel
pfaddlet isch un heim.

Si Mamme hets emol mitgno uf d'Volksbank,
wo sie 's Milchgeld gholt het, das e Teil Milch-
chunde über d'Volksbank zahlt hen. Aber d'Milch,
die im Bäbeli sini Eitere verchauft hen, isch nit
vo ihre Chüei gsi. D'Chüei hen uf de Heerehof
ghört. 's Bäbelis Mamme het höchstens e Säuli im
Stall gha, wennn sie 's Geld gha hen derzue. Un
ebe do hets au grad emol gfehlt, am Geld für e
Säuli.

„O, wenn i numme 's Gäld hat fir e Säulä
z'käufä", het im Bäbeli si Mamme mengmol gsait.
(Si isch e Überrhinere gsi!) Das het im Bäbeli
Gedanke gmacht. He, hets denkt, worum goht
denn d'Mamme nit eifach uf d'Volksbank go Geld
hole, wemer uf der Volksbank Geld hole cha?
Das hets natürlich nit gwißt, daß me zerscht
mueß Geld uf dr Volksbank ha, bevor me hole
cha. Wo's wieder emol si Marne het sage höre:
„Warne nume 's Gäld hätte fir e Säulä z'käufä",
hets uf einmol zünde unter sine Chrushoor. Es
het aber keim Mensch gseit, was em für e Liechtli
uf gange isch.

Demo emol no dr Chinderschuel seit unser
Bäbeli zue sim Kamerädli: „Du, wart e weng,
i mueß no riaime ane", un isch verSchwunde um
e Ecke ume, dr Volksbank zue. Es het sich arg
gmeint, wo's d'Volksbankstapfle ufe gschtampft
isch. Die schweri Tür hets müesse mit sim ganze
Körpergwicht uf stemme. Aber dr Gedanke an
d'Freüd, wu si Mamme ha wird, wenn's heim
chunnt un si Chinderschueltäschli usleert, het em
dopplet Chraft ge. Un 's isch sich so groß un erwachse
vorchu, will es so e guete Gedanke gha het.

Jetz gohts ine an Schalter un seit: „Guete Tag,
Frau Volksbank, i hätt gern Geld, daß d'Mamme
cha e Säuli chaufe!" —

O du arm Bäbeli. Wie schnell isch's wieder
e ganz chlai Maideli gsi. —

„Gang, sag dinere Mamme, sie soll selber chu,
wenn sie Geld will", hen sie zuem Bäbeli gseit.

andere mueß chlai werde. Der esset mitenander
e Güggeli un trinket derzue kai Wy un kai Bier.
Trinket e Fläsche Champagner!"

Da schlug sich der Jakob auf den Schenkel.
„Du hesch's verrote, wie me wüetigi Manne am
Bändel nimmt!" Der Wirt aber nahm sie um den
Hals: „Alti, jetz muesch e Schmutz ha. Du bisch
doch die Gscheidschti. Un jetz gang un mach das
, Gügg£li, ich stift der Champagner. Un d'Nähjere
kriegt e Glas voll für die usgstandeni Angst."

Von EviSchatz

Un no isch's wieder furtzottlet un het sich
g'schämt, wil si's so usglacht hen uf dr Volksbank
, un enttäuscht isch's gsi, wil us dere Freud,
wu's dr Marne het welle mache, nit worde isch.
Un gmerkt het's, daß 's Lebe doch ganz anderscht
isch als me sich's vorstellt, weme no in d'Chinderschuel
goht.

's Bäbeli het au hinteno niemerem ebbis ver-
zellt vo sim Erlebnis; es het nit no emol welle
usglacht werde. Aber ame schöne Tag isch's doch
use chu.

My Gärtli

My Gärtli isch my Freud,

my Trost un au my Plog,

un leg i alli drei

vergliichlige uf d'Wog,

so waiß i nit, was schwerer zieht.

I glaub, es sin drei Vers

vom glüche Lied. •

Wie bröselet der Grund >
so chüel un guet dur d'Händ.
Im Schaffe, Stund um Stund,
find i halt fast kai End.
Z'letzt duet mer doch der Buckel weh;
* er mahnt mi? es seig Zyt
zuem z'Obe neh.

Fast wie ne Chinderspiel
isch's, wenn in's Garteland
die Söömli, winzig chlai
aim risle us der Hand.
Bai chyme si enanderno;
es will us jedem Chorn
e Wunder cho.

Die Pflänzli, winzig chlai,
sie wachse Tag um Tag.
Do in de Gländer Gmües
un Blueme dort am Hag.
Zuem Nutze un zuem freue dra,
so wott i, woni bi,
my Gärtli ha.

Jda Preusch-Müller.

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