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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1950-06/0009
Die Markgrafschaft

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Lächelet gmietlig iber d'chleini Schwächi vo
eire Mitmensche, glaubet numme an gueti Geister
, riefe schnell eire Schutzengel, wenn dir
gspiere, aß dr Teifel stupft. Sags ein im andere,
aß unser Herrgott ganz noch bin is isch, so noch
aß mir wann! Un fraien eich, fraien eich an jedem
Sunnestrahl, am Sternehimmel, an alle Wunder
in dr Natur un in de Mensche, lachet viel,
singet, singet üs voller Brust un üs'eme freie
Herz!"

So eifach, so klar sin unserem Hebel sini Forderunge
an uns. Wammer si annah? Numme drno
derfe mir si Geburtstag zue me Firtig mache.

Alli großi Männer hann voll Bewunderung uff
dr Dichter un Mensch Johann Peter Hebel gluegt,
agfange vom Goethe iber dr Märlesammler
Grimm bis zue de Kapazitäte in unserem Johr-
hundert: wer dur si Ton, Färb oder Wort ebbis
z'säge hett, isch bim Hebel in d'Schuel gange. Bi
uns dr Hans Thoma, dr Hermann Burte un alli
andere wirklige Chinstler üs dr Dreiländerecke,
— derf i an der Stell au an e Landsmann erinnere
, dem si 30. Todestag mir gester wehmiatig
begange hann: an dr Sundgauer Karl Storck, de
groß Dichter, Müsiker un Menschefrind? — vorab
au alli die, wo sich im Hebelbund verdient mache,
sie alli hann d'Lehrling- oder Gsellepüfung bim

Die Markgräfler-Tracht

Eine Darstellung von

So einfach und vornehm, wie die schöne,
schlank wirkende Tracht der Markgräflerin heute
ist, war sie nicht von jeher. Mehr als wohl irgend
eine andere Volkstracht paßte sie sich im Laufe
vieler Jahrzehnte der herrschenden Mode an;
einst war sie fröhlich und buntfarbig.

Das frühest bekannte Bild, ein Stich von Ga-
tine, nach S. Graenicher, zeigt den gewaltigen
Unterschied zwischen damals und heute, und
greift in die Zeit vor etwa 160 Jahren.

Die Kappe umschloß damals den ganzen Kopf.
Der Boden bestand aus rosa Seide, eingefaßt von
handbreitem, schwarzem Moireeband, dessen
Enden seitlich hoch genommen und oben auf
dem Kopf zu kleinem Schlupf gebunden wurden.
Der Rock war aus rotem, selbstgesponnenem
Wollstoff, stark fußfrei und in dichte Längsfalten
gelegt. Mit dem Rock verbunden war ein vorn
offenes, ärmelloses Leibchen aus rosa Tuch, dem
Ausschnitt entlang mit weißgeblumtem Band eingefaßt
. Ein rosasamtenes Brusttuch füllte das
offene Leibchen. Die Schürze, Fürtuch genannt,
war aus schwarzer Wolle oder Seide, dicht eingekräuselt
, in ein schmales, gerades Bündchen
gefaßt und bedeckte den Rock bis hinter die Hüften
. Die Füße steckten in weißen, baumwollenen
Strümpfen und niederen, schwarzen Schnallenschuhen
. Zur Ergänzung des ärmellosen Leibchens
wurde ein kurzes, offenes Jäckchen aus
dunklem Wollstoff getragen, das halblange, vorn
weite Ärmel hatte, die mit einem breiten Umschlag
abschlössen. Es wurde kurzweg „d'Ermel",
später „Tschöbli" genannt. Im Sommer wurde ein

Meister Hebel gmacht. Sie sin freiwillig un frai-
dig als Wachsoldate in die Kompanie itrette, wo
dr Johann Peter Hebel als Hauptmann afiehrt.
Sie alli wache, aß unseri „Himmlischi Landschaft"
dur kei Heliumbombe in e üsbrennte Krater verwandlet
wird. Sie alli schaffe un bette uff ihri
Wies, aß es de Nochbere, de Völker umm sie
umme guet goh mag.

So schmelzet denn un schmiedet ihr,

un dank ich Gott der Heer derfür!

Un mach en andre Sichle druus,

un was me bruucht in Feld un Huus.

Un numme keini Sebel meh!

's het gnueg misrabli Chrüppel gee;

's hinkt menggen ohni Fueß un Hand,

un mengge schlooft im tiefe Sand.

Kei Hurlibaus, ke Füsi meh!

Mer henn's Lamento öbbe gseh

un ghört, wie's an de Berge chracht,

un Ängste gha die ganzi Nacht,

un glitte, was me lüde cha.--

Drum schenket i un stoßet a:
Uf Völkerfried un Einigkeit
von nun an bis in Ewigkeit!

(Auszug aus der Rede der Dichterin Lina Ritter, gehalten
am 10. Mai 1950 in der Festhalle in Müllheim.)

im Wandel der Zeiten

Jda Preusch-Müller

großer, weißer Strohhut, mit niederem „Gupf",
aus feinem Geflecht getragen, der mit Rosetten

£örrac^ertn um 1 830

und strahlenförmig auf dem Rand angeordneten
Schnüren aus schwarzem Stroh, an den Enden
aufgerollt, garniert war.


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