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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1950-06/0018
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Die Markgrafschaft

(Schluß von S. 14: Basler Erinnerungen)

Fuchs und Wolf waren uns vertrauter, und die
braunhaarigen Bären alte Bekannte, deren Brüder
oft mit den sog. Bärentreibern, nach Trommelschlag
tanzend, durch's Markgräflerland gezogen
waren. Von der offenen Brüstung des
Bärenzwingers warfen wir ihnen Leckerbissen
herab, und es war zu possierlich, wenn sie auf
dem großen Kletterbaum saßen und mit lustigen
„Bitte, bitte" - Gebärden darum bettelten.

In einem großen Bassin tummelten sich die
Seelöwen, schwammen und tauchten, oder saßen
auf den aus dem Wasser ragenden hohen Steinen.
Kam der Wärter mit dem Futtereimer, so gaben
sie kleine Laute von sich und schlugen bittend
die flossenartigen Vorderfüße laut klatschend zu-

Die Laliburger / v

Der Storch im Gras

Nit wit vu do lit das schön Oberländer Dörfli
Laiiburg. Der Burgemeister un der ganz Gmein-
derot in früehjere Johre sin arg bedacht gsi un
bsunders bsorgt um's Wohl ihrer Gmei un hen
gluegt, daß jo niene nüt vergeudet worde isch.

Do het aber e Storch scho mengge Tag uf-ere
Gmeimatte vu Laiiburg sich güetlich do, un der-
dur bal 's Aug vum Gmeioberhaupt uf sich zöge.
Do het der Burgemeister denn d'Gmeirät zue-
nere Sitzig ilade lo un het Ihne zerst e langi Red
ghalte:

„Myni Heere Gmeirät! Wie ihr wohl au scho
gseh hen, trybt e Storch sy Unwese uf der
Bachmatte. Indem er nämlich Frosch fangt, vertritt
er 's ganz schön Gras. Das dörf mer aber
nümmi lüde, wil nämlich unseri Gmei, wu uns
doch alle so am Herze lit, gschädiget wird der-
dur. So gen ihr mir jetz e guete Rot. Scho drei
Nächt hani derwege nit gschlofe, un my Frau
weiß au nit, was me gege de Storch mache cha!"

Do sin d'Gmeirät arg stolz gsi uf ihre gscheite
Burgemeister, hen d'Chöpf hi un her draiht, hän
sich g'chratzt hinter de Ohre un sich agluegt,
un hi un her berote.

Endli isch einer vu de Gscheitste ufgstande
un het gsait: „Me mueß halt e Stecke neh un
de Storch us dem Gras jage!"

„O", hen die andere gsait, „derno verstampft
jo e zweite das schön Gras!"

„So lön mi doch usschwätze: Daß der, wu dr
Storch jagt, kei Gras vertritt, müen ihn zwei
starki Männer uf-eme Brett trage!"

Do hen sich alli gfreut, daß sich e sone guete
Usweg gfunde het, un so hen die gscheite Laliburger
der Storch us der Gmeimatte g'jagt. Un
seile, wu ihn g'jagt het, het au wirkli das schön
Gras nit verdorbe.

Die Bratwurst

Der Heiner isch scho etlichi Johr bym Wässerli-
buur gsi un es isch e ganz guet Verhältnis gsi
zwische dene beide. Numme eis het der Buur

sammen. Warf der Wärter dann die Fische in's
Wasser, ging es im Sprung hinunter, die Beute
zu fangen.

Wie schön wäre es, wenn unsern Kindern und
auch uns Alten, die wir uns in der Erinnerung
nachfreuen, wieder die nachbarliche Türe zur
Schweiz offen stünde, um den Tierreichtum der
weiten Welt erleben zu können.

Was die Kinder .unserer Heimat jetzt nur aus
Lehrbüchern oder Naturfilmen „kennen lernen",
würde durch lebendige Anschauung zum „lieben
lernen" der großen Tierwelt in ihrer Mannigfaltigkeit
. Wenn wir auch das eine oder andere
als häßlich empfinden, wissen wir doch, daß sie
alle Geschöpfe Gottes sind.

n Paula Hollenweger

menggmol e wenig g'ärgeret. Werne nämlich fertig
gsi isch mit-em Esse, het der Heiner amel no
ne Stückli Brot abgschnitte un het amel gsait, er
müeß no der Mage abschließe. Wie gsait, das het
de Buur amel e wenig pickt un er het denkt:
Wart, i verwütsch di emol!

By dr Metzgete het drum der Buur zue syne
Wibervölcher gsait: „Diesmol bringen ihr d'Brot-
würst erst, wenn der Heiner der Mage abgschlosse
het, daß er sich au emol ärgere cha".

Nonem- Schwellfleisch het der Heiner also wieder
sy Stuck Brot abgschnitte un het gsait:
„I mueß no ne Mumpfel Brot ha, daß i der Mage
abschließe cha!"

Wu er's gesse gha het, het d'Magd e großi
Platte voll Brotwürst brocht, un die het doch der
Heiner bsunders gern gesse.

„Würsch keini meh möge, hesch jo der Mage
scho abgschlosse, Heiner", het der Buur schadefroh
zuem Heiner gsait.

Seeleruehig het der Heiner aber die Größti
useglengt un het gmeint: „Die goht weger grad
no zuem Schlüsselloch ine!", het sich derhinter
gmacht und het heimli über-em Buur sim lange
Gsicht glacht.

Blumen aus dem Markgräflerland begeistern die
Besucher der Deutschen Gartenschau in Stuttgart

Auf einem 140 qm großen Gelände hatte bei der
Eröffnungsschau auf der Deutschen Gartenschau Stuttgart
Gärtnermeister Ruser, Niederweiler, ca. 400 seiner
selbstgezüchteten „Bougainvilleen" ausgestellt. Diese
Pflanzen, die sonst nur 'in tropischen bis subtropischen
Ländern gedeihen, wurden in jahrelanger mühseliger
Arbeit von Herrn Gärtnermeister Ruser, dem einzigen
Züchter in ganz Deutschland, akklimatisiert, und so können
auch wir uns an ihrer herrlichen Pracht freuen. Wie
eine schwäbische Zeitung berichtet, waren die „Ruser-
schen Bougainvilleen" das Ereignis der Ausstellung und
wurden mit dem 1A - Preis ausgezeichnet. Auch wir
Markgräfler freuen uns über den großen Erfolg, welchen
die „Blumen aus dem Markgräflerland" errungen haben.

—sch.

Herausgeber : Hebelbund Müllheim (Baden)
Redaktion: Leopold Börsig
Anzeigen-Annahme: Fr. Wolfsberger, Müllheim, Werderstr. 25
Druck: Markgräfler Druckerei, Müllheim (Baden)


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