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Die Markgrafschaft
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SBolfeberger.
Aktuelles aus
Die Kartonag
Die Beseitigung der jährlich größer werdenden
Reblaus Verseuchungen ist, wie jeder fortschrittliche
Winzer weiß, nur durch Umstellung unseres
Weinbaues auf Pfropfreben möglich. Frankreich
hat seinen vor dem Ruin stehenden Weinbau
allein durch die Pfropfrebe gerettet, eine Tatsache
, an der wir in Deutschland nicht achtlos
vorübergehen können, weil bereits die Hälfte der
Rebfläche des Bundesgebietes reblausverseucht
ist. Zur Umstellung brauchen wir jährlich etwa
45 Millionen Pfropfreben. Im Jahre 1950 wurden
aber nur 30 Millionen Reben hergestellt, und
zwar zum größten Teil nach dem bisher üblichen
Rebschulverfahren, das den sehr großen Nachteil
hat, daß im günstigsten Falle aus der Rebschule
35—40 % pflanzfertige Pfropfreben anfallen. Der
Grund dieses Nachteils ist durch die klimatischen
Verhältnisse bedingt. Wir können die jungen
Pfropfreben erst in die Rebschule einschulen,
wenn der Rebschulboden eine Temperatur von
12—150 C aufweist. Dies ist bei uns gewöhnlich
Ende Mai, Anfang Juni der Fall, so daß die
Vegetationszeit bis zum Eintritt des Laubfalls nur
4—5 Monate beträgt, also zur Gewinnung erstklassiger
Veredlungen zu kurz ist, und somit die
dem Weinbau
n-Pfropfreben
Rebschulen die Friedhöfe der Veredlungen werden.
— In klarer Erkenntnis dieser Tatsachen suchte
man nach neuen Wegen, um die Veredlungen
den oben angeführten nachteiligen Einflüssen zu
entziehen. Bereits im Jahre 1911 begann man in
der Versuchs- und Forschungsanstalt für Wein-
und Gartenbau in Geisenheim a. Rh. mit der Anzucht
von Pfropfreben unter Glas, indem man die
Veredlungen in einem warmen Frühbeetkasten
vortrieb, anschließend in Töpfe pflanzte und
Anfang Juni direkt in den Weinberg auspflanzte.
Ende August erreichten die Triebe bereits Pfahlhöhe
. Der Prozentsatz gut verwachsener, pflanz-
fähiger Veredlungen betrug 65 %, war also mehr
als das Doppelte des normalen Anwachsprozentsatzes
. Ein neuer Weg zur Ausschaltung der Rebschulen
mit all ihren Gefahrenquellen war gefunden
. Die zweite Frage galt der Wirtschaftlichkeit
des neuen Verfahrens. Leider wurden die
Versuche durch den ersten Weltkrieg unterbrochen
. Erst 1927 begann d£r Leiter der Rebenveredlungsstation
Geisenheim, Dr. H. Birk, mit
neuen Versuchen. Bei früheren Versuchen wurden
Draht- und Weidenkörbchen sowie Papphülsen
zur Herstellung veredelter Reben ver-
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